22. Mai 2025 in Weltkirche
Handzettel für den vergangenen „Welttag der Erde“ gibt schockierendes Gebet vor, das sich direkt an die Pachamama wendet, direkt darüber ist das Logo der spanischen Jesuiten.
Madrid (kath.net) Da gibt es nichts herumzudeuteln: im von den spanischen Jesuiten verbreiteten „Gebet zur Mutter Erde“ wird die – namentlich genannte – „Pachamama“ direkt in personifizierter Form angesprochen. Die Bibel und die katholische Tradition kennt keine Personifizierung von „Mutter Erde“, an die man sich direkt wenden kann, das Gebet mag deshalb nicht wenige Christen aller Konfessionen irritieren (interessanterweise spricht in diesem Zusammenhang niemand von „Rücksicht auf die anderen Konfessionen“).
Die Broschüre war für den „Tag der Mutter Erde“ am 31. März vorbereitet worden, ihre Existenz wird aber erst jetzt einer weiteren katholischen Öffentlichkeit bekannt, nachdem das spanischsprachige katholische Nachrichtenportal „InfoVaticana“ einen hochgradig kritischen Artikel darüber veröffentlicht hat. Die Broschüre ist weiterhin als PDF-Datei im Internet abrufbar: siehe Link. Direkt in Berührung mit dem Text des anstößigen „Gebetes zur Mutter Erde“ erscheint das Logo der Jesuiten in Spanien: der Schriftzug „Jesuiten“ und eine Pflanzenranke, die die Buchstaben „ihs“ bilden („in hoc signo [vinces]“, also: „in diesem Zeichen [wirst du siegen“].
Das „Gebet zur Mutter Erde“ der Jesuiten in Spanien lautet wörtlich: „Mutter Erde, lehre uns, einander wie Brüder zu lieben und mit Liebe für dich zu sorgen. Leite uns, damit wir Licht spenden und ausstrahlend sind wie die Sonne. Pachamama, Pachamama, wir sind gekommen, um dir für all die Reichtümer zu danken, die du uns schenkst. Nimm dieses Opfer an, damit es dem Land gut geht. Danke, Pachamama und gute Mutter.“ Im spanischen Originaltext stehen ausdrücklich die spanischsprachigen Varianten „Madre-Tierra“ und „Pachamama“.
„InfoVaticana“ kommentiert wörtlich: „Das Gebet, das in einer schönen, farbenfrohen Broschüre mit dem JEC-Logo der Jesuiten verteilt wird, ist eine umfassende Katechese des neuen ökologischen Dogmas. Es geht nicht mehr darum, den Schöpfer anzubeten, sondern die Schöpfung selbst als zärtliche, fruchtbare und großzügige Mutter zu verehren … Natürlich ohne den Vater, den Sohn oder den Heiligen Geist zu erwähnen. Damit sich kein Geist, der ‚weniger strahlend als die Sonne‘ ist, ausgeschlossen fühlt.“
Abschließend macht „InfoVaticana“ noch in einer Anmerkung auf folgendes aufmerksam: „Wir beten – zu Gott, dem wahren Gott, dem Einen, der die Erde erschaffen hat und sie nicht als Mutter braucht – um die Bekehrung derer, die vergessen haben, dass auf der ersten Seite der Genesis nicht steht: ‚Pachamama schuf Himmel und Erde‘.“
Foto zur Dokumentation: Bild aus der kritisierten Broschüre (c) Die Jesuiten in Spanien
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