Ex-Tagesschausprecher Constantin Schreiber zu seinem Wechsel zum Medienkonzern Axel Springer

6. Juni 2025 in Deutschland


„OK, wollen wir jetzt anfangen, Skandale der einzelnen deutschen Medien aufzuzählen und gegeneinander aufzurechnen? Ernsthaft? Auch die beim Spiegel, ARD und ZDF? Wo soll eine solche Auseinandersetzung enden?“


Berlin (kath.net) Vielfältige Reaktionen erhält der Journalist Constantin Schreiber, nachdem er seine Aufgabe als Tagesschausprecher aufgegeben hat und zum Medienkonzern Axel Springer gewechselt ist. Auf seinem Facebookauftritt schreibt er, dass es neben Zustimmung „natürlich… auch Kritik“ gegeben habe. Beispielsweise sei ein Schwerpunkt der Kritik gewesen: „Warum Axel Springer?“ Er zeigte sich darüber „nicht überrascht. Denn dass dieser Wechsel polarisieren dürfte, war mir von Anfang an klar“. Doch mache es sich eine solche Kritik „zu einfach. Springer hat ein breites journalistisches Portfolio, neben BILD auch Welt und internationale Marken wie Business Insider, Onet oder Politico. Prominente Journalisten des Unternehmens wie Paul Ronzheimer oder Robin Alexander genießen jenseits aller Marken- und Mediengrenzen einen hervorragenden Ruf. Nein, pauschales Springer-bashing ist zu unterkomplex.“

Und was sei „mit den Skandalen“, wie andere Menschen ihm geschrieben haben. „OK, wollen wir jetzt anfangen, Skandale der einzelnen deutschen Medien aufzuzählen und gegeneinander aufzurechnen? Ernsthaft? Auch die beim Spiegel, ARD und ZDF? Wo soll eine solche Auseinandersetzung enden?“

Viel Kritik wurde gegenüber Schreiber offenbar auch an „Springers Bekenntnis zu Israel“. Schreiber entgegnete: „Aber: Das Existenzrecht Israels anzuerkennen, sollte für einen deutschen Journalisten doch eigentlich kein Problem sein, oder?“

Schreiber benannte noch einen anderen Grund, der ihn zum Wechsel bewogen habe: Der Wandel in der Medienwelt. „Die Digitalisierung, die sich lange neben TV, Radio, Print vollzog, übernimmt unserer aller Medienkonsum. Dass Axel Springer diesen Wandel offensiv angeht, finde ich richtig. Mitgestalten, die Welt erklären mit einem internationalen Fokus – das waren für mich die Beweggründe und das sehe ich als große Chance. Darauf freue ich mich.“

 


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