10. Juli 2025 in Kommentar
"Papst feiert Messe zur Bekehrung von Klimaleugnern", verbreite die KNA zu einer Papst-Predigt. Doch Leo XIV. verwendete das Wort nicht einmal, seine Predigt im Wortlaut hörte sich etwas anders an - Ein Kommentar von Roland Noé
Rom (kath.net/rn)
Am Mittwoch gab es wieder eine besondere Märchenstunde in der katholischen Publizistik im deutschsprachigen Raum. "Papst feiert Messe zur Bekehrung von Klimaleugnern", titelte die KNA auf ihrer Website. "Papst ruft Klimaleugner zur Umkehr auf", schrieb die KAP am Mittwoch in einer Aussendung. Doch was hatte der Papst wirklich gesagt? Leo XIV. hat natürlich nicht das Wort "Klimaleugner" verwendet. Der Grund ist ganz einfach: Kein Mensch kann das Klima leugnen. Das Klima extistiert, genau so wie Gott. Leugnen ist zwecklos. Der Terminus "Klimaleugner" wird nur allzugerne von gewissen Medien und Politiker verwendet, um eine sachliche Diskussion zum Thema "Klima" zu verunmöglichen und um die eigene Positionen zu dogmatisieren.
Denn die Kernfrage ist: Für wieviel Klimaveränderung ist der Mensch mitverantwortlich und was kann man vernünftigerweise für einen vernünftigen Klimaschutz tun, gegen den kein Mensch etwas hat, machen, ohne z.B. gleichzeitig ein Land in Armut zu stürzen. Dazu gibt es mit gutem Grunde sachlich-unterschiedliche Meinungen von Experten. Nebenbei: Nicht jeder Mensch kann sich eben ein E-Auto leisten und vor allem Familien mit Kindern müssen schon äußerst begütet sein, um sich solche Autos überhaupt leisten zu können. Und das grüne Märchen, dass Sonnenenergie ja nichts kostet, war eine glatte Lüge von Grünen & Co. In Österreich gab es noch nie soviel Solar-Strom wie jetzt, die Stromkosten sind erstaunlicherweise aber nicht niedriger geworden, weil es kaum einen Wettbewerb gibt und der Staat mit Steuern die Preise künstlich erhöht. Dazu kommen massive Netz-Kosten-Erhöhungen usw.
"Deutschland hat ungefähr 1 Prozent der Weltbevölkerung, wir stellen ungefähr 2 Prozent des Problems dar, was CO2-Emissionen betrifft. Selbst wenn wir alle zusammen morgen am Tag klimaneutral wären in Deutschland, würde keine einzige Naturkatastrophe auf der Welt weniger geschehen, würde kein einziger Waldbrand weniger geschehen, würde keine einzige Überschwemmung in Texas weniger geschehen“, meinte gestern ein gewisser Friedrich Merz im Deutschen Bundestag.
Nebenbei, ich habe bis jetzt noch nicht erlebt, dass KNA-/KAP-Journalisten oder auch Bischöfe auf einem Esel z.B. nach Rom geritten sind. Nein, auch sie fliegen gerne mit dem Flugzeug und fahren mit ihren Verbrenner-Autos durch die Gegend.
By the way, das hat der Papst wirklich gesagt. "Zu Beginn der Messe haben wir um die Umkehr gebetet, um unsere Umkehr. Ich möchte hinzufügen, dass wir für die Umkehr so vieler Menschen innerhalb und außerhalb der Kirche beten müssen, die immer noch nicht die Dringlichkeit der Sorge um das gemeinsame Haus erkennen. So viele Naturkatastrophen, die wir immer noch in der Welt sehen, fast jeden Tag an so vielen Orten, in so vielen Ländern, sind zum Teil auch durch die Exzesse des Menschen, durch seinen Lebensstil, verursacht. Wir müssen uns also fragen, ob wir selbst diese Umkehr leben oder nicht: wie sehr wir sie brauchen!"
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