Studie: Geistliche Berufungen oft mit Marienverehrung verbunden

18. Juli 2025 in Spirituelles


Erhebung unter Priestern und Ordensleuten in den USA folgte Appell von Papst Franziskus zu vertiefter theologischer Auseinandersetzung mit "marianischer Dimension der Kirche"


Washington (kath.net/KAP) Einen Zusammenhang zwischen Marienfrömmigkeit und der Berufung zu einer geistlichen Lebensform hat eine wissenschaftliche Studie des der US-Universität Georgetown angegliederten Forschungsinstituts CARA (Center for Applied Research in the Apostolate) aufgezeigt. Laut der am Mittwoch veröffentlichten Untersuchung gab eine Mehrheit der befragten Priester, Diakone und Ordensleute an, dass die Verehrung Mariens eine "bedeutende" bis "sehr große" Rolle bei der Berufungsfindung und -bewahrung gespielt habe.

Die Studie wurde im Auftrag der US-Diözese Saginaw im Bundesstaat Michigan durchgeführt und geht den Angaben zufolge auf eine Anregung von Papst Franziskus zurück, der 2023 zu einer vertieften theologischen Auseinandersetzung mit der "marianischen Dimension der Kirche" aufgerufen hatte. Von März bis Mai 2025 wurden dabei insgesamt 1.091 Geistliche und Ordensleute in den USA befragt.

Demnach wurde bei 59 Prozent der Befragten die Berufungsentscheidung stark von marianischer Frömmigkeit beeinflusst, bei Ordenspriestern lag dieser Anteil sogar bei 71 Prozent. 92 Prozent gaben an, bereits in der Kindheit durch Familie, Pfarre oder Schule mit der Marienverehrung in Berührung gekommen zu sein. Besonders verbreitet war das private Beten des Rosenkranzes (71 Prozent), aber auch Pilgerreisen zu Marienwallfahrtsorten, wobei unter anderem auch Mariazell genannt wurde.

Zudem äußerten 74 Prozent der Teilnehmer, dass die Marienverehrung ihre Berufung bis heute stärke. Häufig erwähnte Vorbilder der marianischen Spiritualität waren Papst Johannes Paul II., der französische Mystiker Ludwig Maria von Montfort, Bernadette von Lourdes, Therese von Lisieux und Maximilian Kolbe. "Maria ist für viele nicht nur Vorbild, sondern Wegbegleiterin, Trösterin und geistliche Freundin", heißt es im Abschlussbericht.

Die Marienverehrung hat im katholischen Glauben eine zentrale Bedeutung, da Maria als Mutter Jesu und damit als "Mutter Gottes" eine einzigartige Stellung im Heilsplan zugeschrieben wird. Gläubige verehren sie als Fürsprecherin, Vorbild im Glauben und Mutter der Kirche. Durch Gebete wie den Rosenkranz oder durch Wallfahrten zu Marienheiligtümern suchen Katholiken ihre Nähe und Fürsprache. Die Kirche betont, dass jede echte Marienverehrung immer auf Christus hinführt.

(Link zur Studie: https://static1.squarespace.com/static/629c7d00b33f845b6435b6ab/t/68766fa3e1d0a06afe42dbed/1752592292553/MarianDevotion2.pdf)

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