Dokumentationsstelle: Islamistischer Einfluss in Österreich nimmt zu

30. August 2025 in Österreich


Dokumentationsstelle Politischer Islam warnt vor Propaganda auf Sozialen Medien und im öffentlichen Raum sowie vor gesellschaftlicher Polarisierung - Problematisch: Dämonisierung westlicher Demokratien, Antisemitismus, gewaltlegitimierende Narrative


Wien (kath.net/KAP) Eine verstärkte islamistische Einflussnahme in Österreich sieht die Dokumentationsstelle Politischer Islam (DPI). Diese sei sichtbar sowohl in sozialen Medien als auch im öffentlichen Raum, heißt es in ihrem am Donnerstag präsentierten Jahresbericht. Islamistische Gruppen hätten 2024 zunehmend geopolitische Konflikte instrumentalisiert, um ihre extremistischen Ideologien zu verbreiten und pluralistisch-demokratische Werte zu unterminieren. Die Verharmlosung bis Sympathiebekundung für terroristische Organisationen wie der Hamas sowie die Ablehnung des säkularen Gesellschaftsmodells seien alarmierende Trends, die in Teilen der österreichischen Gesellschaft bereits Wirkung zeigten.

Den im Bericht enthaltenen Angaben zufolge sei erkennbar, dass islamistische Akteure ihre Propaganda heute "hybrid und vielschichtig" verbreiten: Neben digitalen Kanälen spielten dabei auch Straßenaktionen, Popkultur, Moscheen und Bildungseinrichtungen eine zentrale Rolle. Dabei werde laut der Dokumentationsstelle jede Kritik an politisch-islamistischen Inhalten als Angriff auf den Islam und die muslimische Gemeinschaft ("Islamphobie") umgedeutet, was zu gesellschaftlichen Polarisierungen führe. Besonders problematisch sei eine wachsende Dämonisierung westlicher Demokratien und die Förderung antisemitischer Ressentiments sowie auch gewaltlegitimierender Narrative.

Laut der Berichtsautorin und DPI-Direktorin Lisa Fellhofer nutzen islamistische Bewegungen Lifestyle-Angebote und jugendkulturelle Codes, um vor allem junge Menschen anzusprechen und für fundamentalistische Lebensweisen zu gewinnen. Dies gefährde den gesellschaftlichen Zusammenhalt und das Vertrauen in demokratische Institutionen. Auffällig sei zudem die verstärkte Präsenz islamistischer Symbole und Botschaften im urbanen Raum Österreichs, etwa in Form von Graffitis, Stickern und islamistisch geprägten Modeprodukten. Dabei versuchten islamistische Akteure gezielt, "sich durch die Gleichsetzung von legitimer Religion und politisch-extremistischen Ideologien vor Kritik zu immunisieren", so Fellhofer.

Der DPI-Bericht warnt des Weiteren eindringlich vor einer zunehmenden Vernetzung transnationaler politisch-islamistischer Netzwerke, die gemeinsame Feindbilder wie den Westen oder Säkularismus propagieren und so ein alternatives Gesellschaftsmodell fördern wollen. In der Folge könnte sich die gesellschaftliche Spaltung vertiefen und die demokratische Kultur untergraben werden.

Die vor fünf Jahren gegründete Dokumentationsstelle Politischer Islam setzt deshalb auf intensive Forschungskooperationen und Vernetzungen, um dieser Entwicklung entgegenzuwirken und die Extremismusprävention in Österreich weiter zu stärken. Gefordert wurde auch ein weiterer Ausbau von Kooperationen im Forschungsbereich, mit dem erst die Extremismusprävention bestmöglich vorankommen könne, hieß es.(Download des Jahresberichts: www.dokumentationsstelle.at)

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