Vatikan erfreut über Fortschritte in China: Diözese neugeordnet

14. September 2025 in Aktuelles


Das Geheimabkommen zwischen Peking und Rom funktioniert offenbar: Ein neues Bistum wurde geschaffen, ein Bischof und ein Weihbischof wurden installiert, ein Altbischof nachträglich anerkannt.


Vatikanstadt (kath.net/ KAP) 
Der Vatikan hat die jüngsten Fortschritte bei der territorialen und personellen Neuordnung der kirchlichen Verwaltung in der chinesischen Provinz Hebei gelobt. Hebei gilt als eine der Hochburgen der katholischen Minderheit in China.
Vatikansprecher Matteo Bruni erklärte am Freitag, man habe "mit Genugtuung" zur Kenntnis genommen, dass die staatlichen Behörden die Bischofswürde zweier katholischer Geistlicher anerkannt hätten. Namentlich nannte er den neuen Weihbischof der in dieser Woche neu geschaffenen Diözese Zhangjiakou, Josej Ma Yan'en (65), sowie den Altbischof von Xuanhua, Augustinus Cui Tai (75). Auch Xuanhua liegt in der Provinz Hebei und ist neuerdings keine eigene Diözese mehr.
Die staatliche Anerkennung der Bischofswürde in beiden Fällen sei "eine Frucht des Dialogs zwischen dem Heiligen Stuhl und den chinesischen Behörden". Sie stellten für die Entwicklung der neuen Diözese Zhangjiakou "einen relevanten Schritt" dar, erklärte der Sprecher.

Bischof Cui Tai wurde oft verhaftet
Der jetzt nachträglich als Bischof anerkannte Cui Tai war laut Medienberichten seit 2007 mehrere Male ohne Gerichtsverfahren verhaftet, inhaftiert oder verschleppt worden, zuletzt im Jahr 2021.
Zugleich teilte der Heilige Stuhl am Freitag mit, dass Bischof Ma Yan'en, der zuvor Bischof von Xiwanzi war, vom Papst "im Rahmen der Anwendung des vorläufigen Abkommens zwischen dem Heiligen Stuhl und der Volksrepublik China" bereits mit Datum vom 4. September zum Weihbischof in Zhangjiakou ernannt wurde. Seine Anerkennung sei nun mit Datum vom 12. September erfolgt.
Bereits am Mittwoch hatte der Vatikan bekanntgegeben, dass der Bischof der neuen Diözese Zhangjiakou, Josef Wang Zhengui (62), am selben Tag die Bischofsweihe erhalten habe. Er war am 8. Juli von Papst Leo XIV. zum Bischof von Zhangjiakou ernannt worden. Am selben Tag hatte der Papst die neue Diözese Zhangjiakou errichtet und die im Jahr 1946 gegründeten Diözesen Xiwanzi und Xuanhua aufgelöst.

Mehr als zwei Prozent Katholiken
Die neue Diözese, deren Kathedrale sich in Zhangjiakou befindet, umfasst eine Fläche von rund 36.000 Quadratkilometern. Von den vier Millionen Einwohnern sind etwa 85.000 Katholiken, das sind etwas mehr als 2 Prozent der Bevölkerung. Sie werden laut Vatikan-Angaben von 89 Priestern seelsorgerisch betreut. Hinzu kommen der Bischof, der Weihbischof sowie Altbischof Cui Tai.
Das Geheimabkommen zwischen dem Vatikan und der Volksrepublik besteht seit 2018 und wurde zuletzt 2024 um vier Jahre verlängert. Es regelt die einvernehmliche Ernennung und Weihe katholischer Bischöfe. Zudem gestaltet der Vatikan seither die Diözesangrenzen in der Regel gemäß den geltenden staatlichen Stadt- und Landkreisgrenzen neu.

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