
22. November 2025 in Chronik
Die Initiative UsForThem verlangte von den Behörden die Veröffentlichung der Daten und berief sich auf Gesetze zur Informationsfreiheit. Die Behörde weigerte sich, weil die Zahlen ‚Leid oder Wut‘ bei den Angehörigen von Verstorbenen auslösen könnten.
London (kath.net/jg)
Die britische Regierung weigert sich weiterhin, Daten über die Covid-19-Impfung und Übersterblichkeit zu veröffentlichen. Die UK Health Security Agency (UKHSA), eine dem Gesundheitsministerium unterstellte Regierungsbehörde, will die Daten der Bevölkerung nicht zugänglich machen. Sie will vermeiden, dass Angehörige „Leid oder Wut“ empfinden könnten, sollte ein Zusammenhang zwischen Impfung und Übersterblichkeit bestehen, berichtet Apollo News unter Berufung auf einen Artikel der britischen Zeitung The Telegraph.
Die Initiative UsForThem verlangte von der UKHSA die Veröffentlichung der Daten und berief sich dabei auf Gesetze zur Informationsfreiheit. Die Behörde lehnte dies ab und argumentierte unter anderem, dass die Bekanntgabe zu „Falschinformationen führen könnte“ und befürchtete in der Folge „negative Auswirkungen auf die Impfbereitschaft“ der Bevölkerung. Die Kontroverse führte zu einem zweijährigen Rechtsstreit, an dessen Ende der Datenschutzbeauftragte (Information Commissioner) der UKHSA jetzt Recht gab.
Im März 2024 verlangten mehrere Mitglieder des Parlaments von der damaligen Gesundheitsministerin Victoria Adkins die Veröffentlichung der Daten zu Covid-19-Impfung und Übersterblichkeit. Die damalige konservative Regierung bestritt einen Zusammenhang zwischen Impfung und Übersterblichkeit und argumentierte, die Übersterblichkeit sei auf verschobene oder ausgefallene Behandlungen während der Covid-19-Pandemie zurückzuführen. Die Abgeordneten forderten die Regierung auf, Daten zu veröffentlichen, die diese Behauptung stützen.
Die Politiker stellten weiters fest, dass Pharmazieunternehmen sehr wohl Daten zu Impfung und Übersterblichkeit erhalten, nicht jedoch die Öffentlichkeit. Es gäbe keinen vernünftigen Grund, diese Daten der Bevölkerung nicht zugänglich zu machen. Die Reform Party möchte eine öffentliche Untersuchung des Themas. Die British Heart Foundation, eine Organisation zur Erforschung von Herzkrankheiten, hat im Juni 2023 bekannt gegeben, dass seit Beginn der Pandemie bis zu diesem Monat etwa 100.000 Personen mehr an Herzkrankheiten gestorben seien als sonst.
Das nationale Statistikamt hat 2024 seine Methode zur Berechnung der Übersterblichkeit geändert, berichtet der Telegraph. Laut offizieller Begründung soll damit die zunehmende Alterung der Bevölkerung berücksichtigt werden. Die neue Methode würde die erwarteten Todesfälle für 2020 nach unten korrigieren und damit die Übersterblichkeit größer erscheinen lassen. Für 2023 würde die Zahl der erwarteten Todesfälle nach oben gesetzt, sodass die Übersterblichkeit geringer ausfallen würde.
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