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Die Glocken von Notre-Dame

10. Dezember 2024 in Spirituelles, 4 Lesermeinungen
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Paris im Fieber von Notre-Dame – Doch für Katholiken bietet Paris noch viel mehr Highlights an – Und das wahre spirituelle Zentrum liegt auf einem Berg - Ein Bericht aus Paris von Roland Noé


Paris (kath.net/rn)
„Ja, wir sind auch enttäuscht, dass man normale Gläubige zur Eröffnung nicht die Kirche gelassen hat.“ Nicht nur die Mitreisenden aus unserer Mini-Gruppe waren etwas enttäuscht, weil die tausenden Polizisten uns einfach nicht in die Kathedrale lassen wollten. Anweisung von oben, vom Staat, von Macron. Meine These: Wäre die Kathedrale wirklich wieder im Besitz der Kirche, dann wären wir schon drinnen. Zuvor gab es tagelang ein chaotisches Voranmeldesystem für den Besuch der Hl. Messe, das eher an ein Lotteriespiel erinnerte. Kaum jemand bekam Karten, die nächsten Karten gibt es dann erst in einigen Wochen usw.  Doch damit genug "gejammert".

Ich selber konnte zumindest einige Stunden außerhalb von Notre-Dame stehen. Das Hightlight war für mich nicht die Eröffnungsmesse, die einige von uns am großen Bildschirm dh. am Fernseher außerhalb der Kirche miterleben durften, sondern der Sonntagabend am achten Dezember vor der Kathedrale. Der Polizei-Lärm, der seit Samstag am Morgen durchgehend aus allen Ecken die Innenstadt flutete, war inzwischen etwas leiser geworden, die vielen Politiker waren abgereist. Minutenlang hörte man die wunderbaren Glocken der Kathedrale. Die Menschen verharrten bei Kälte und etwas Regen in Stille, viele nahmen das Glockengeläut mit Handy auf. Wenn jemand etwas sagen wollte, kam sofort ein „Psst“ und ein empörter Blick: "Wie kann man nur". Der "Geist der Kathedrale" hatte uns schließlich erfasst. Und wir sind alle voller Vorfreude auf das was da kommen wird, denn es wird die Zeit kommen, wo auch die Normalsterblichen wieder die Basilika besuchen dürfen - und wir werden mit einer kath.net-Gruppe nach Paris fahren werden, die Vorbereitungen laufen bereits.

Doch das Paris-Wochende war mehr, daher einige katholischen MUST SEE für einen Aufenthalt in Paris:

1.)  Notre-Dame - die Bischofskirche der Erzdiözese Paris. Der Bau der Kirche begann bereits im Jahr 1163. Dicke Geschichtsbücher bezeugen die bewegte Historie. Seit 1905 befindet sich die Kirche (leider) im Staatseigentum, mit allen Nachteilen. Es wirkt doch befremdlich wenn ein Macron quasi als 2. Erzbischof hier "mitregiert". Gerade hatte es die katholische Kirche noch geschafft, die staatliche Idee, Eintrittsgelder zu verlangen, zu verhindern. Unabhängig davon: Die Kathedrale ist Geschichte pur und selbst der muslimische Uber-Fahrer, mit dem wir unterwegs waren, zeigte Respekt vor der Kirche. Mein Tipp: Vielleicht sollte man zur Vorbereitung auf einen Besuch das Buch „Der Glöckner von Notre-Dame“ von Victor Hugo lesen und die Kirche dann besuchen, wenn die meisten Touristen noch schlafen, dh. bald aufstehen. Die genauen Öffnungszeiten: https://www.notredamedeparis.fr/ 


2.)  Chapelle Notre-Dame-de-la-Médaille-miraculeuse : Die Kirche der Wundertätigen Medaille. Der Hl. Catherine Labouré erschien dort 1830 die Muttergottes. Ein besonderer Gebets-Platz in Paris und fast keine Touristen. Es gibt täglich Hl. Messen und kann man dort die Wundertätige Medaille in größeren Mengen erwerben. (Infos: http://https://www.chapellenotredamedelamedaillemiraculeuse.com/langues/deutsch/kapelle-unserer-lieben-frau-von-der-wundertatigen-medaille/)

3.) Basilika Sacré Cœur: Die wunderbare Kathedrale mit ihrer weißen Kuppel ist der spirituelle Brennpunkt von Paris und liegt auf dem Montmartre-Hügel mit einer gewaltigen Aussicht auf Paris. Seit 1885 (!) gibt es dort eine  24-Stunden-Anbetung, die auch während der Weltkriege nicht unterbrochen wurde. Eine riesengroße Monstranz in der Kirche mit dem Herrn zeigt dort schnell auf, was im Zentrum der Kirche stehen sollte. „Il est lá“ („Er ist da“), sagte der Hl. Pfarrer von Ars immer wieder. In der Basilika von Sacré Cœur, die ebenfalls ein Besuchermagnet ist, wird dies umgesetzt und gelebt. Denn trotz des großen Besucheransturms ist das Zentrum der Kirche die Anbetung und die Stille. Dies zeigt sich auch darin, dass der zentrale Kirchenraum für die Beter reserviert ist. Viele Gläubige nehmen an den Hl. Messen und am Stundengebet teil. Außerdem sieht man viele Menschen auf den Knien vor dem Herrn. Halleluja, was für ein spiritueller Schutzwall für Paris und darüber hinaus, der damit gebaut wurde und wird. Solange so viele Menschen dort Tag und Nacht beten, kann Paris nicht verloren sein.

In der Basilika selbst fühlt man sich ein wenig an den Petersdom erinnert. Viele wunderbare kleinen Kapellen, in denen man die großen Heiligen der Kirche verehren kann. Wenn man nur Zeit für EIN Highlight in Paris hat, sollte man vielleich doch Sacré Cœur / Montmartre besuchen. Neben der Basilika befindet sich auch St-Pierre de Montmartre mit Reliquien der Hl. Terese von Lisieux

Die Basilika ist täglich von 6.00 bis 23.00 Uhr offen. Und man kann dort auch übernachten und Teil der Nachtanbetung werden, ein einmaliges Erlebnis, wie Teilnehmer erzählen. Infos dazu hier:  (https://de.montmartre-site.com/Basilika-von-Montmartre.html und https://www.sacre-coeur-montmartre.com/)

4.) Der Louvre: Sind Sie sportlich fit, dann besuchen Sie auch das größte Museum der Welt. Man wird dort einige Kilometer absolvieren, auch wenn man es gar nicht geplant hat. Fast 72.000 m2 Ausstellungsfläche.  Ein Tipp: Reservieren Sie die Karte rechtzeitig im Voraus im Internet und besuchen Sie das Museum zur frühestmögliche Stunde ab 9.00 Uhr. Seien Sie dann rechtzeitig dort und gehen Sie sofort zu den italienischen Malern, wo sich auch die Mona Lisa befindet. Am besten am Weg dorthin Augen zu und die italienischen Gigaten erst später betrachten. Nach dem eher kleinen Bild der Mona Lisa erwartet einem das gigantische Bild der Hochzeit zu Kana. Die vielen unfassbar schönen Bilder der Italiener wie Leonardo da Vinci,  Fra Angelico, Filippo Lippi, Francesco Botticini sind fast ein Gottesbeweis und ein wohltuender Kontrast zu vielem, was heute als Kunst verkauft wird. Daher sollte man den Louvre besuchen und sich vor allem für die italienische Kunst Zeit nehmen, nicht nur für alle Katholiken ein Erlebnis. (https://www.louvre.fr/en)

Haben Sie noch katholische Tipps für Paris? Bitte teilen Sie uns diese am besten direkt beim Artikel als Leserkommentar mit! DANKE - Merci beaucoup!

Voraussichtlich 2026: kath.net-Pilgerreise nach Frankreich mit Paris, Chartres, Lisieux, Ars, Lourdes u.a.!

 

 

 


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Lesermeinungen

 modernchrist 11. Dezember 2024 
 

Danke, kath.net

für das Einstellen dieser Videos! Das Amazing Grace ist umwerfend! Unsere Kirche ist eben ein Global Player ! Da kommen einem bei dieser wunderbaren Sängerin in dieser herrlichen, wiedererstandenen Kathedrale direkt die Tränen. Auch das Kleid ist super ausgesucht: österliches Weiß und Gold. Was haben wir für einen umwerfend glücklich machenden und von Grund auf tröstenden Glauben!


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 discipulus 10. Dezember 2024 
 

Musée de Cluny

Da der Artikel neben spirituellen auch kulturelle Highlights erwähnt, erlaube ich mich zudem noch auf das Musée de Cluny zu verweisen. Es ist in der früheren Pariser Residenz des Klosters von Cluny untergebracht, einem der wenigen erhaltenen mittelalterlichen Bauten in Paris. Dieser ist schon an sich sehenswert, umso mehr aber, da dort viele Perlen der mittelalterlichen Kunst ausgestellt werden, einer Epoche, in der die Kunst noch ganz durchwirkt war vom Geist des Christentums.


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 discipulus 10. Dezember 2024 
 

St. Etienne du Mont

Außerdem könnte man noch die Kirche St. Etienne du Mont neben dem Pantheon erwähnen. Solange dieses, eigentlich die Kirche St. Geneviève, vom französischen Staat zweckentfremdet wird, haben die Reliquien der Stadtpatronin von Paris ihren Ruheort in St. Etienne du Mont gefunden und können dort verehrt werden.

Zugleich ist es eine architektonisch interessante Kirche - und zumindest vor einigen Jahren wurde dort die Liturgie sehr schön gefeiert. Neben Notre Dame ist diese Kirche meine spirituelle Heimat in Paris.


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 discipulus 10. Dezember 2024 
 

Chapelle des Martyrs

Neben den genannten Orten ist m.E. vor allem die Chapelle des Martyrs am Fuße des Montmartre erwähnenswert. Der Überlieferung nach wurde sie an dem Ort errichtet, an dem der hl. Dionyius, der erste Bischof von Lutetia, die Märtyrerkrone errang. Hier legten der hl. Ignatius von Loyola und seine Gefährten das Gelübde ab, das schließlich zur Gründung der Societas Iesu führte.

Leider ist die Kapelle nur selten geöffnet. Zu meiner Pariser Zeit konnte man die Kapelle immer am ersten Freitag im Monat besuchen. Für das Warten wurde man dann aber mit der Möglichkeit belohnt, an einem ganz besonderen Ort in Stille zu beten - Besucher gab es nur wenige, da wohl "Insider" diesen Ort kennen. Ich denke gerne an die Stunden dort zurück.


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