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"Veni Sancte Spiritus"

6. Juni 2023 in Kommentar, keine Lesermeinung
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Otti's Optik: Weniger Veränderung, mehr Aufbruch. Ein Kommentar von Franz Norbert Otterbeck


Köln (kath.net)

Neulich zu Pfingsten traf sich in Kervenheim bei Kevelaer der Vorstand des Pax Christi-Dialogs. Das ist eine Veranstaltungsreihe, die seit dem Papstbesuch 1987 vom Verfasser dieser Zeilen mitverantwortet wird. Zu den gefragtesten Gästen der Anfangszeit gehörten der SPD-Politiker Hans-Gottfried Bernrath und der CDU-Abgeordnete Paul Hoffacker. Im November 2018 war auch eine Linke-Politikerin, zuvor bei den GRÜNEN, eingeladen. Es ging um "100 Jahre Erster Weltkrieg". Sie kam aber einfach nicht, ohne dass ihr Büro eine Begründung kannte. Die elf Vollmitglieder und fünf "fördernden Mitglieder" sind im Schwerpunkt akademisch vorgebildet, d.h. auch vorbelastet. Montagsdemos, Büchertische und Ostermärsche sind nicht ihr Ding. Sechs Mitglieder, darunter der ganze Vorstand, tragen einen Doktorhut spazieren: Agarbiologe, Chemiker, zweimal Theologe, ein Jurist und ein Dr. phil. Der Verein ist nicht sehr aktiv, aber er hat Ausdauer bewiesen und setzt immer wieder Akzente im Lokalkolorit Kevelaers. Zu den Mitgliedern zählt auch ein Priester, allerdings ohne besondere ''zivile" Funktion. Deo gratias!

Wie sieht nun das konkete Engagement dieser bisweilen etwas exzentrischen Männer aus? Es ist zunächst einmal Selbstverpflichtung. Dazu nämlich, den Lauf der Welt 'sub specie aeternitatis et pacis' zu betrachten. Ihn aber tatsächlich zu betrachten, nicht nur von der Warte höherer Moral. Der Blickwinkel der Ewigkeit ist einer des ewigen Friedens. Jetzt aber zurück zu unserem Pfingsttreffen: 'Der Dialog' - selbstironisch auch: p.c. dialogue - ist rechtlich selbstständig, kooperiert aber fallweise mit der Bistumsstelle von 'Pax Christi' in Münster. Im Jahr 2024 könnte es - nach 'Corona' wieder soweit an. Denn die Kevelaerer 'Tafelrunde' will alles dafür tun, dass ein rundes Pax Christi-Jubiläum erst im April 2024 in Kevelaer gefeiert werden wird. Denn dann wird es runde achtzig Jahre sein, dass der unverdient heroische Impuls aus Frankreich sich zum Ziel setzte: "Wenn Christi Liebe unter den Völkern herrscht, dann wird auch der irdische Friede auf dieser Welt endlich eine Wirklichkeit werden", so sagte es Bischof Théas aus Lourdes 1948 in Kevelaer.


Unser Archivar hatte entdeckt, dass seit einigen Jahren in Steyl am Pfingstmontag das Fest 'Maria, Mutter der Kirche' mit einem Hochamt unter freiem Himmel gefeiert wird. Ich kenne die Anlagen am Gründungsort der Steyler Missionare auf früher Jugend. Auch dieses Ambiente führt zusammen, was zusammengehört. Unser Jahresprogramm jährlich mit einem Besuch in Steyl zu beginnen, richtet unser Sinnen auf die Sendung der Kirche aus. Steyl war immer ein besonderer Ort. Selbstverständlich viel mehr, als es noch vital war. Ich traf einen Br. Otto, der mir sagte, dass er in der weltberühmten Steyler Druckerei damals Schriftsetzer war. Wir riefen einander P. Josef Schenk SVD in Erinnerung, der für mich der prägende geistliche Begleiter in meiner schwierigen Jugend war. Warum verwies mich keine geistliche Berufung in steyler spirituelle Sphären?  Man möchte als junger Mensch, der gerade lernt, das Land des Glaubens zu bereisen, nicht jeden Tag an irgendeiner kirchenpolitischen "Haltestelle" aus der Bahn geworfen werden. Um den Steyler Gründer,  Arnold Janssen, kennen und lieben zu lernen, bedarf es keines Rückgriffs auf Evaristo Arnz, Leonardo Boff oder Ernesto Cardenal. 

Der "Pax Christi Dialog" in Kevelaer steht weder rechts noch links. Seine Mitstreiter lassen einander gelten. Einige stehen eher links, in der linken Mitte - oder auch rechts. Uns fehlt die Argumentation mit der Exklusion, die auf katholisch.de allmählich zum Leitmotiv wird. "Anathema sit", das ist eigentlich das was man von der Bonner Redaktion täglich liest. Ausgeschlossen werden jetzt täglich Positionen, die vor gar nicht allzu langer Zeit völlig "normal" waren, jedenfalls "vertretbar", wie der Jurist sagt. Wir werden jetzt an jedem Pfingstmontag von Kevelaer nach Steyl ziehen, bewusst grenzüberschreitend, bewusst in lokaler Internationalität, immer dieselben Zeichen setzend, bewusst gegen jeden Frust. Es ist nicht "Veränderung der Kirche", die Deutschland braucht, sondern Veränderung Deutschlands wieder auf die Kirche Christi zugehend. Aufbruch, nicht Veränderung. Wobei noch lange nicht jeder Brechreiz den Aufbruch signalisiert, der nottut. Für notorische Selbstaufbrecher: Die Liturgie in Steyl ist nachkonziliar-konservativ. Keine Experimente! Veni Sancte Spiritus. Veni per Mariam.

 

Foto: Maria Mater Verbi; in meinem Garten in Kervenheim (2018)


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