Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Die Anglikanische Kirche von Nigeria trennt sich von der Kirche von England
  2. Vatikanbibliothek richtet Gebetsraum für Muslime ein
  3. Keine Zustimmung aus Rom zur Handreichung der Deutschen Bischofskonferenz!
  4. DILEXI TE!
  5. „Bekreuzigen Sie sich, wenn Sie an einer Kirche vorbeigehen?“
  6. "Eine wahre Schändung des heiligsten Ortes der Christenheit"
  7. Trump macht es möglich! Historischer Nahost-Deal zwischen Israel und Hamas!
  8. Päpstliche Exhortation Dilexit te bietet „Armut in zwei Melodien“
  9. Vier Bischöfe leiteten Sühneakt nach LGBT-‚Wallfahrt‘ im Petersdom
  10. Liturgiewissenschaftler: Wort-Gottes-Feier ist kein Ersatz für die Messe
  11. Die Antifa in Wien – ein kleines Täterprofil
  12. Ein Nobelpreis für eine Rosenkranz-Beterin
  13. Fünf Heilmittel gegen Traurigkeit
  14. Studie: Gläubige Christen haben mehr Sex
  15. Anglikanische Erzbischöfin von Canterbury in der Abtreibungsfrage für das Töten ungeborener Kinder!

Polen: Die Orthodoxe Kirche sprach Märtyrer von Katyn heilig

27. September 2025 in Chronik, 4 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Auf Befehl Stalins wurde 1940 in Katyn und an anderen Orten mehr als 21.000 kriegsgefangene polnische Offiziere ermordet


Warschau/Zürich (kath.net/KAP) Die Polnische Orthodoxe Kirche hat die Märtyer von Katyn heiliggesprochen. Das berichtet der "Nachrichtendienst Östliche Kirchen" (NÖK) am Freitag in seiner aktuellen Ausgabe. Die Heiligsprechung betrifft laut Kirchenleitung "Geistliche und Laien, deren Namen wir kennen und deren Namen wir nicht kennen. Nur Gott, der Allmächtige, kennt sie." Drei orthodoxe polnische Militärgeistliche wurden aber namentlich genannt: Szymon Fedoroko, Wiktor Romanowski und Wodzimierz Ochab.

Der offizielle Heiligsprechungsgottesdienst für die Märtyrer fand bereits am 16. September statt. Der Liturgie stand das Oberhaupt der Orthodoxie in Polen, Metropolit Sawa, vor. Er erinnerte daran, dass das Blut der Märtyrer im Laufe der christlichen Geschichte stets Früchte in Form neuer Christen gebracht habe und zu einer Quelle der spirituellen Erneuerung der Kirche geworden sei.
Angehörige des Innenministeriums (NKWD) der damaligen UdSSR hatten 1940 in Katyn ein Massaker an polnischen Offizieren und Beamten, aber auch an zahlreichen Sowjetbürgern verübt. Von mehr als 4.500 Opfern ist die Rede. Auf Befehl des sowjetischen Diktators Josef Stalin waren im Frühjahr 1940 insgesamt sogar mehr als 21.000 kriegsgefangene polnische Offiziere ermordet worden. Ein Teil starb bei Katyn, weitere Massaker wurden bei Twer und Charkow (Ukraine) verübt. Die Sowjetunion verschwieg den Massenmord bis 1990, die Tat wurde den Deutschen in die Schuhe geschoben. Für Polen wurde Katyn zum Symbol der Furcht vor dem großen Nachbarn Russland.


Die neuen Heiligen wurden in Katyn, aber auch an anderen Orten von den Sowjets ermordet. Szymon Fedoroko war der oberste orthodoxe Seelsorger in der polnischen Armee. Er wurde 1939 von den Sowjets gefangen genommen und zuerst in Moskau inhaftiert. Später wurde er nach Katyn in Westrussland gebracht, wo er am 30. April 1940 ermordet wurde.

Wiktor Romanowski war ebenfalls orthodoxer Militärseelsorger und wurde 1939 von den Sowjets gefangengenommen. Er wurde im Frühjahr 1940 in Kalinin (dem heutigen Twer) ermordet. Wodzimierz Ochab war orthodoxer Militär- und Gefängnisseelsorger. Er wurde ebenfalls 1939 von den Sowjets verhaftet, in mehreren Lagern festgehalten und schließlich im April oder Mai 1940 in Kalinin ermordet.

600.000 Orthodoxe in Polen

In Polen leben rund 600.000 orthodoxe Christinnen und Christen, die meisten in den östlichen Landesteilen. Die orthodoxen Christinnen und Christen polnischer Abstammung gehörten sehr lange zur Metropolie von Kiew, die bis 1686 dem Ökumenischen Patriarchat unterstand und danach in das Moskauer Patriarchat integriert wurde. Bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts waren sie Teil der Russisch-orthodoxen Kirche.

Mit der Wiedererrichtung Polens als unabhängigen Staat 1918 kam es zu Autokephalie-Bestrebungen der polnischen orthodoxen Bischöfe, die von staatlicher Seite unterstützt wurden. 1921 verlieh der Moskauer Patriarch Tichon der Orthodoxen Kirche von Polen den Autonomie-Status, die vollständige Unabhängigkeit wurde vom Moskauer Patriarchat aber abgelehnt.

Am 13. November 1924 wurde dann aber die Autokephalie der Polnisch-orthodoxen Kirche vom Ökumenischen Patriarchen Grigorios VII. anerkannt. Die Russisch-orthodoxe Kirche widersetzte sich zunächst diesem Schritt; im Jahr 1948 wurde schließlich aber auch vom Moskauer Patriarchat die Autokephalie der Kirche von Polen anerkannt.

Copyright 2025 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich
(www.kathpress.at) Alle Rechte vorbehalten
Foto: Kreuze zu drei Begräbnisorten der Gefangenen der Sonderlager, Łysa Góra (Polen) (c) Wikipedia/Goku122 at Polish Wikipedia/CC BY-SA 3.0


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

 Triceratops 29. September 2025 
 

@Fink

Ja, stimmt schon im Prinzip. Obwohl die genannten Militärseelsorger vermutlich wegen ihres Glaubensermordet worden sind, man sie also als Märtyrer betrachten kann. Allerdings geht uns das sowieso nichts an, wen die Orthodoxen heilig sprechen.


0
 
 Versusdeum 28. September 2025 
 

@Hängematte

Kein Wunder bei zig Millionen Opfern des Kommunismus., von den stalinistischen Säuberungen über die oft auch physische Vernichtung des russischen Bauernstandes bis zu den "Killing Fields" in Kambodscha.
Nie wieder Kommunismus / Sozialismus, egal, ob National oder International!


1
 
 Fink 28. September 2025 
 

Alle Mordopfer dieses grausamen Dktators sind beklagenswert- aber sind sie alle

quasi automatisch "Märtyrer" und "Heilige" ? Mir ist die Definition von "heilig" zu unscharf, und ich empfinde die Zahl an Heiligsprechungen allgemein als "inflationär".


1
 
 Hängematte 28. September 2025 
 

Wenn wir an Kommunismus denken,

fallen den wenigsten die Verbrechen von Katyn ein.


2
 

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Polen

  1. Polen ist 2025 das Land mit den meisten Priesterweihen in Europa
  2. Polnischer Präsidentschaftskandidat gegen Abtreibung auch bei Vergewaltigung
  3. Polens Regierung startet Angriff auf den Religionsunterricht
  4. Polen bleibt Pro-Life
  5. Polnische Fußballfans protestieren gegen Abnahme der Kreuze im Warschauer Rathaus
  6. „Als Kirche stehen wir weder auf der Seite der Linken, noch der Rechten, nicht einmal der Mitte“
  7. Polen: Präsident Duda stimmt Gesetz zur Förderung der künstlichen Befruchtung zu
  8. Polnische Bischofskonferenz: Franziskus distanziert sich vom deutschen 'synodalen Weg'
  9. Kirche in Polen kritisiert staatliche Missbrauchskommission
  10. Für Dialog und Versöhnung zwischen Deutschland und Polen






Top-15

meist-gelesen

  1. Oktober 2025 mit kath.net in MEDJUGORJE mit P. Leo MAASBURG
  2. Fünf Heilmittel gegen Traurigkeit
  3. DILEXI TE!
  4. Keine Zustimmung aus Rom zur Handreichung der Deutschen Bischofskonferenz!
  5. "Eine wahre Schändung des heiligsten Ortes der Christenheit"
  6. Trump macht es möglich! Historischer Nahost-Deal zwischen Israel und Hamas!
  7. Vier Bischöfe leiteten Sühneakt nach LGBT-‚Wallfahrt‘ im Petersdom
  8. Ein Nobelpreis für eine Rosenkranz-Beterin
  9. Liturgiewissenschaftler: Wort-Gottes-Feier ist kein Ersatz für die Messe
  10. Die Antifa in Wien – ein kleines Täterprofil
  11. Vatikanbibliothek richtet Gebetsraum für Muslime ein
  12. Anglikanische Erzbischöfin von Canterbury in der Abtreibungsfrage für das Töten ungeborener Kinder!
  13. Goldenstein-Ordensfrauen ergreifen rechtliche Schritte
  14. Die Anglikanische Kirche von Nigeria trennt sich von der Kirche von England
  15. „Bekreuzigen Sie sich, wenn Sie an einer Kirche vorbeigehen?“

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz