Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Papst: Ehe unauflöslich, doch bei Annullierung barmherzig sein
  2. Glaube ohne Feuer: Wie die Kirche Angst vor der eigenen Botschaft bekommt
  3. Drei Liturgieverständnisse im Spiegel der neueren Kirchengeschichte
  4. Laienseelsorger der Diözese Innsbruck führen ‚tröstende Salbung‘ durch
  5. Nicht nur Kardinäle an der Spitze: Papst ändert Vatikanverfassung
  6. "Die Katholische Kirche schwimmt mit dem Zeitgeist, sie ist parteipolitisch nach links gekippt!"
  7. Papstprediger: KI zeigt „gewisses Etwas auf, das nur wir tun können“
  8. Papst Leo XIV. empfängt deutsche Theologin und Bätzing-Marx-Kritikerin Katharina Westerhorstmann
  9. Verherrlichung eines tragischen Todes – zum assistierten Suizid von Alice und Ellen Kessler
  10. „Welt“-Kolumnist Gideon Böss: Der Westen „muss wieder christlich werden“
  11. Britische Gesundheitsbehörde gibt Zahlen zu Covid-Impfung und Übersterblichkeit nicht bekannt
  12. Cantare amantis est. Der Chor: Ikone der Kirche. Die Freilegung des Glaubensgeheimnisses im Gesang
  13. Anmeldeformular für Volksschule mit sechs Möglichkeiten bei Angabe des Geschlechts
  14. Der neue Erzbischof von Wien und der Islam
  15. Nuntius Eterović: „Christen sind die weltweit am meisten wegen ihrer Religion verfolgten Menschen“

Experte: Natürliche Empfängnisregelung zunehmend als sicher anerkannt

3. Dezember 2024 in Familie, 6 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Mediziner beobachtet gewandelte Einstellung zu hormonellen Verhütungsmitteln - Neue Leitlinie der deutschsprachigen Gynäkologenverbände betont Zuverlässigkeit der sympto-thermalen Methoden zur Familienplanung


Würzburg (kaht.net/KAP) Die sogenannte Natürliche Empfängnisregelung (NER) wird als sichere Alternative zu hormonellen Verhütungsmethoden zunehmend anerkannt. Eine im Frühjahr veröffentlichte neue Leitlinie der deutschsprachigen Gynäkologenverbände stuft die sympto-thermalen Methoden wie die vom österreichischen Mediziner Josef Rötzer (1920-2010) entwickelte NER erstmals als ebenso sicher ein wie hormonelle Verhütungsmittel - bei gleichzeitig erheblichen Vorteilen. "Die Zuverlässigkeit dieser Methode ist hormonellen Alternativen ebenbürtig, und das ohne jegliche Nebenwirkungen", legte der Erfurter Psychiater und zertifizierte NER-Berater Martin Feichtinger in einem Interview mit der deutschen Wochenzeitung "Die Tagespost" (29. November) dar.

Feichtinger sprach von veränderten Einstellungen zu hormonellen Verhütungsmitteln. Ein Rückgang der Popularität der Pille sei eindeutig festzustellen: Laut einer Erhebung der deutschen Allgemeinen Ortskrankenkasse nutzten 2023 nur 25 Prozent der Frauen unter 22 Jahren die Pille, während dieser Anteil im Jahr 2014 noch 43 Prozent betragen hatte. Feichtinger führt dies auf gestiegenes Bewusstsein über Nebenwirkungen und gesellschaftliche Diskussionen zurück: "Frauen fragen sich zunehmend, warum sie ihrem Körper Arzneimittel zuführen sollten, obwohl sie gesund sind." Von feministischer Seite werde zudem kritisiert, dass Verhütung oft als alleinige Verantwortung der Frau gesehen wird.


Die sympto-thermalen Methoden basieren auf der Beobachtung der weiblichen Zyklus-Symptome, insbesondere der Basaltemperatur und des Zervixschleims. Sie erfordern Mitverantwortung beider Partner, was Feichtinger zufolge die Kommunikation in der Beziehung stärkt: "Natürliche Empfängnisregelung ist eine partnerschaftliche Methode, die den Dialog fördert." Im Gegensatz zu mechanischen oder hormonellen Verhütungsmitteln setze NER auf das Arbeiten mit der natürlichen Fruchtbarkeit. "NER stellt die Fruchtbarkeit nicht als Gegner dar, sondern integriert sie positiv in die Sexualität und Partnerschaft", so der Mediziner. NER könne daher nicht nur zur Verhütung, sondern auch zum gezielten Anstreben einer Schwangerschaft genutzt werden.

Die auf einem Konsens der deutschen, österreichischen und Schweizer Fachverbände basierende Leitlinie (S2k-Leitlinie Nicht hormonelle Empfängnisverhütung) könnte zu einer breiteren Akzeptanz führen, so Feichtinger, der auf weiteren Abbau der Vorurteile unter Fachleuten hofft: "Noch immer wird natürliche Familienplanung oft als unzuverlässig abgetan. Die Leitlinie klärt über Unterschiede zwischen unsicheren Kalendermethoden und wissenschaftlich fundierten Konzepten wie NER auf." NER sei nicht nur eine Methode, sondern auch eine Lebenseinstellung, die Offenheit für Familie und Leben fördere, so Feichtinger. "Sie bereichert das Leben von Paaren und wirkt sich positiv auf die Beziehung aus."

Von Kirche favorisiert

Die Natürliche Empfängnisregelung (NER) gilt als die von der katholischen Kirche anerkannte Verhütungsmethode, da sie mit ihren ethischen Prinzipien im Einklang steht. NER basiert auf der Beobachtung des natürlichen Zyklus der Frau, ohne in den Körper einzugreifen, und wird von der Kirche als Methode der verantworteten Elternschaft angesehen. Laut der Enzyklika Humanae Vitae (1968) fördert NER die eheliche Einheit, da sie Kommunikation und gegenseitiges Verständnis stärkt. Im Gegensatz zu künstlichen Verhütungsmethoden, die als Eingriffe in die göttliche Ordnung gesehen werden, respektiert NER die Offenheit für neues Leben und die Ganzheit der ehelichen Liebe.

Die Kirche sieht in der NER zudem einen Weg, christliche Werte wie Respekt vor dem Leben und die Achtung der menschlichen Würde zu leben. Durch die Methode können Paare ihre Familienplanung bewusst gestalten, ohne die Schöpfung zu manipulieren. Dies fördert nicht nur die Gesundheit der Frau, sondern auch die Partnerschaft, indem es eine gemeinsame Verantwortung für die Fruchtbarkeit betont. Die katholische Lehre hebt dabei hervor, dass NER nicht nur moralisch vertretbar, sondern auch spirituell bereichernd ist.

Copyright 2024 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich
 (www.kathpress.at) Alle Rechte vorbehalten


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu







Top-15

meist-gelesen

  1. Warteschlangen vor den Kinos: Der Film „Sacré Coeur“ bricht in Frankreich Zuschauerrekorde!
  2. Drei Liturgieverständnisse im Spiegel der neueren Kirchengeschichte
  3. Verherrlichung eines tragischen Todes – zum assistierten Suizid von Alice und Ellen Kessler
  4. "Die Katholische Kirche schwimmt mit dem Zeitgeist, sie ist parteipolitisch nach links gekippt!"
  5. "Jedes Land hat das Recht zu bestimmen, wer, wie und wann Menschen einreisen dürfen"
  6. Glaube ohne Feuer: Wie die Kirche Angst vor der eigenen Botschaft bekommt
  7. Der neue Erzbischof von Wien und der Islam
  8. „Welt“-Kolumnist Gideon Böss: Der Westen „muss wieder christlich werden“
  9. Traurige Änderung beim Gelöbnis der neuen Rekruten der Bundeswehr
  10. Nicht nur Kardinäle an der Spitze: Papst ändert Vatikanverfassung
  11. Papst Leo XIV. empfängt deutsche Theologin und Bätzing-Marx-Kritikerin Katharina Westerhorstmann
  12. Anmeldeformular für Volksschule mit sechs Möglichkeiten bei Angabe des Geschlechts
  13. Laienseelsorger der Diözese Innsbruck führen ‚tröstende Salbung‘ durch
  14. Papst: Ehe unauflöslich, doch bei Annullierung barmherzig sein
  15. Bischof Varden: „Ich denke, wir dürfen sagen, dass bei uns die Säkularisierung jetzt zu Ende ist“

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz