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Papst Leo XIV.: "Heute ist Zeit für den Dialog und den Bau von Brücken"

20. Mai 2025 in Weltkirche, 3 Lesermeinungen
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"Während wir auf dem Weg sind, die volle Gemeinschaft unter allen Christen wiederherzustellen, erkennen wir, dass diese Einheit nur eine Einheit im Glauben sein kann."


Vatikan (kath.net) Gestern empfing der Heilige Vater Leo XIV. im Apostolischen Palast die, die sich in Rom zur Eucharistiefeier anlässlich des Beginns seines Petrusdienstes versammelt hatten, in Audienz. kath.net dokumentiert seine Ansprache in voller Länge:

Liebe Brüder und Schwestern!

Mit großer Freude richte ich meinen herzlichen Gruß an Sie alle, die Vertreter anderer Kirchen und kirchlicher Gemeinschaften sowie anderer Religionen, die Sie an der Feier zu meiner Amtseinführung als Bischof von Rom und Nachfolger Petri haben teilnehmen wollen. Seiner Heiligkeit Bartholomäus, Seiner Seligkeit Theophilos III. und Seiner Heiligkeit Mar Awa III. drücke ich meine brüderliche Zuneigung aus, und jedem von Ihnen bin ich von Herzen dankbar: Ihre Anwesenheit und Ihr Gebet sind für mich ein großer Trost und eine große Ermutigung.

Eines der starken Themen des Pontifikats von Papst Franziskus war die universale Geschwisterlichkeit. In dieser Hinsicht hat der Heilige Geist ihn wirklich „gedrängt“, die Öffnungen und Initiativen, die bereits von früheren Päpsten, insbesondere seit Johannes XXIII., unternommen worden sind, mit großen Schritten voranzubringen. Der Papst der Enzyklika Fratelli tutti hat sowohl den ökumenischen Weg als auch den interreligiösen Dialog gefördert, vor allem durch die Pflege der zwischenmenschlichen Beziehungen, und zwar so, dass der menschliche Charakter der Begegnung immer hervortat, ohne die kirchlichen Bindungen zu relativieren. Möge Gott uns helfen, sein Zeugnis zu beherzigen!

Meine Wahl geschah in dieser Zeit, da sich das Erste Ökumenische Konzil von Nizäa zum 1700. Mal jährt. Dieses Konzil war einen Meilenstein auf dem Weg der Formulierung des gemeinsamen Glaubensbekenntnisses aller Kirchen und kirchlichen Gemeinschaften. Während wir auf dem Weg sind, die volle Gemeinschaft unter allen Christen wiederherzustellen, erkennen wir, dass diese Einheit nur eine Einheit im Glauben sein kann. Als Bischof von Rom betrachte ich es als eine meiner vorrangigen Aufgaben, mich um die Wiederherstellung der vollen und sichtbaren Gemeinschaft unter all jenen zu bemühen, die denselben Glauben an Gott, den Vater, den Sohn und den Heiligen Geist bekennen.


In der Tat war mir das Streben nach Einheit stets ein wichtiges Anliegen, wie der Wahlspruch bezeugt, den ich für meinen bischöflichen Dienst gewählt habe: In Illo uno unum, ein Ausdruck des heiligen Augustinus von Hippo, der uns daran erinnert, dass auch wir, obwohl wir viele sind, »in jenem einen – also Christus – eins sind« (Enarr. in Ps., 127, 3). In der Tat verwirklicht sich unsere Gemeinschaft in dem Maße, in dem wir in Jesus, dem Herrn, zusammenfinden. Je treuer und gehorsamer wir ihm gegenüber sind, desto mehr sind wir untereinander vereint. Deshalb sind wir als Christen alle aufgerufen, gemeinsam zu beten und zu arbeiten, um dieses Ziel, das das Werk des Heiligen Geistes ist und bleibt, Schritt für Schritt zu erreichen.

Im Bewusstsein, dass Synodalität und Ökumene zudem eng miteinander verbunden sind, möchte ich Ihnen versichern, dass ich beabsichtige, die Bemühungen von Papst Franziskus zur Förderung des synodalen Charakters der katholischen Kirche fortzusetzen und neue und konkrete Formen für eine immer intensivere Synodalität im ökumenischen Bereich zu entwickeln.

Unser gemeinsamer Weg kann und muss auch in einem weiten Sinne verstanden werden, der alle einbezieht, im Sinne der Geschwisterlichkeit aller Menschen, die ich zuvor angesprochen habe. Heute ist Zeit für den Dialog und den Bau von Brücken. Und deshalb bin ich froh und dankbar für die Anwesenheit von Vertretern anderer religiöser Traditionen, die die Suche nach Gott und seinem Willen teilen, der immer und ausschließlich ein Wille der Liebe und des Lebens für alle Männer und Frauen und für alle Geschöpfe ist.

Sie haben die beachtlichen Bemühungen von Papst Franziskus um den interreligiösen Dialog miterlebt. Durch seine Worte und Taten hat er neue Perspektiven der Begegnung eröffnet, um »die Kultur des Dialogs als Weg, die allgemeine Zusammenarbeit als Verhaltensregel und das gegenseitige Verständnis als Methode und Maßstab« zu fördern (Dokument über die menschliche Brüderlichkeit, Abu Dhabi, 4. Februar 2019). Und ich danke dem Dikasterium für den interreligiösen Dialog für seinen maßgeblichen Beitrag, den es bei dieser geduldigen Arbeit zur Förderung von Begegnungen und konkretem Austausch leistet, die darauf abzielen, Beziehungen aufzubauen, die auf der Geschwisterlichkeit aller Menschen gründen.

Ich möchte einen besonderen Gruß an unsere jüdischen und muslimischen Brüder und Schwestern richten. Aufgrund der jüdischen Wurzeln des Christentums haben alle Christen eine besondere Beziehung zum Judentum. Die Konzilserklärung Nostra aetate (Nr. 4) unterstreicht die Größe des gemeinsamen geistigen Erbes von Christen und Juden und ermutigt zu gegenseitiger Kenntnis und Wertschätzung. Der theologische Dialog zwischen Christen und Juden bleibt stets wichtig und liegt mir am Herzen. Auch in diesen schwierigen Zeiten, die von Konflikten und Missverständnissen geprägt sind, ist es nötig, diesen wertvollen Dialog kraftvoll fortzuführen.

Die Beziehungen zwischen der katholischen Kirche und den Muslimen sind durch ein wachsendes Engagement für den Dialog und die Geschwisterlichkeit gekennzeichnet, das begünstigt wird von der Wertschätzung gegenüber diesen Brüdern und Schwestern, »die den alleinigen Gott anbeten, den lebendigen und in sich seienden, barmherzigen und allmächtigen, den Schöpfer Himmels und der Erde, der zu den Menschen gesprochen hat« (ebd., 3). Ein solcher Ansatz, der auf gegenseitigem Respekt und Gewissensfreiheit beruht, ist eine solide Grundlage, um Brücken zwischen unseren Gemeinschaften zu bauen.

Ihnen allen, den Vertretern anderer religiöser Traditionen, spreche ich meine Dankbarkeit für Ihre Teilnahme an diesem Treffen und für Ihren Beitrag zum Frieden aus. In einer Welt, die von Gewalt und Konflikten verwundet ist, bringt jede der hier vertretenen Gemeinschaften ihren eigenen Beitrag an Weisheit, Mitgefühl und Engagement für das Wohl der Menschheit und den Schutz des gemeinsamen Hauses ein. Ich bin überzeugt, dass wir, wenn wir einig und frei von ideologischen und politischen Konditionierungen sind, wirksam „Nein“ zum Krieg und „Ja“ zum Frieden, „Nein“ zum Rüstungswettlauf und „Ja“ zur Abrüstung, „Nein“ zu einer Wirtschaft, die die Menschen und die Erde auslaugt, und „Ja“ zu einer ganzheitlichen Entwicklung sagen können.

Das Zeugnis unserer Geschwisterlichkeit, das wir, wie ich hoffe, mit wirksamen Gesten werden unter Beweis stellen können, wird sicher zum Aufbau einer friedlicheren Welt beitragen, wie es sich alle Männer und Frauen guten Willens von Herzen wünschen.

Liebe Anwesende, ich danke Ihnen erneut für Ihre Verbundenheit. Bitten wir Gott in unseren Herzen um seinen Segen: Seine unendliche Güte und Weisheit mögen uns helfen, als seine Kinder, als Brüder und Schwestern zu leben, auf dass in der Welt die Hoffnung wachse. Ich danke Ihnen von Herzen!


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Lesermeinungen

 golden 21. Mai 2025 
 

Wenige sind es, die den EINEN wahren Gott wollen,

viele scheinen es dagegen zu sein, die viele "Götter" zugleich oder verbal verunklart nebeneinander verehren wollen.Na ja, erstes Gebot des Dekalogs stellt für Christen die Entscheidung klar heraus...


1
 
 Versusdeum 20. Mai 2025 
 

Ein Traum

Ob er jemals durch Menschen Wirklichkeit werden wird (praktidch alle größeren Versuche, ein Paradies auf Erden zu schaffen, endeten ja bisher in Tod und Tyrannei, insbesondere im Kommunismus) oder doch erst am Ende der Zeiten durch Gott selbst? Andererseits fühle ich mich Freikirchlern beim Marsch für das Leben, sich für uns alle einsetzenden Muslimen wie Prof. Balsam Tibi oder Atheisten, die die Wissenschaft gegen Ideologien verteidigen näher, als nominell katholischen (Kirchen-) Polit-Aktivisten, die uns - und letztlich sogar Gott selbst! - eine andere Kirche aufzwingen wollen. Warum? Weil Erstere auf Gott ausgerichtet sind oder zumindest ernsthaft die Wahrheit suchen - ganz egal, wie weit sie theologisch von uns entfernt sein mögen. Und weil sie bereit sind, für die efundene Wahrheit auch Spott, Hass und Hetze oder vereinzelt sogar Todesdrohungen auf sich zu nehmen.


0
 
 gebsy 20. Mai 2025 

Männer und Frauen guten Willens

Wie wird mein GUTER WILLE erkannt und geschätzt?
Braucht es dazu mehr, als den kategorischen Imperativ?
Ist ein Urvertrauen vorausgesetzt?
Genügt es, die helfende Liebe Gottes wahrzunehmen?


0
 

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