Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Lackner: "Die Suche dauert an"
  2. „Warum so inkonsequent, Herr Bischof Kohlgraf?“
  3. Zum Tod von Laura Dahlmeier – eine Betrachtung aus christlicher Sicht
  4. Bistum Würzburg lädt zu Wallfahrtsmessen mit Laienpredigt
  5. Klartext von US-Bischof Barron nach Kritik an der Verleihung des Josef-Pieper-Preises an ihn
  6. Relativ hoher Anteil an Besuchern der Alten Messe unter US-Katholiken
  7. Verschwörungstheorien im „Monitor“: „Gotteskrieger: AfD und radikale Christen“
  8. „Haben sich viele bei mir gemeldet, darunter auch viel jüdische Freunde aus Deutschland und Israel“
  9. Brosius-Gersdorf kritisierte Pressenutzung anonymer Quellen, FAZ widerspricht
  10. Kardinal Koch über Leo XIV.: „Das ist der Papst, den die Kirche jetzt braucht“
  11. „Film-Festival will Doku über 7. Oktober nicht zeigen – angeblich aus Sorge um Bildrechte der Hamas“
  12. Heiligenkreuzer Abt legt wegen Krankheit Amt als Abtpräses der Zisterzienser nieder
  13. Tausende besuchen den Papst im Urlaub
  14. Scheuer bei Jägerstätter-Gedenken: Mehrheitsmeinungen hinterfragen
  15. Papst Paul VI. hatte die Abschaffung der Heiligen Jahre erwogen

Patriarch: Maloyan-Heiligsprechung stärkt Christen in Nahost

vor 2 Tagen in Chronik, 1 Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Armenisch-katholischer Patriarch Minassian sieht im 1915 ermordeten Erzbischof von Mardin, Ignatius Maloyan, Vorbild für alle Christen im Orient - Heiligsprechung am 19. Oktober in Rom


Wien (kath.net/KAP) Am 19. Oktober wird Papst Leo XIV. den seligen Bischof Ignatius (Choukrallah) Maloyan (1869-1915) heiligsprechen. Für den armenisch-katholischen Patriarchen Raphael Bedros XXI. Minassian ein besonderer Grund zur Freude, wie er laut Pro-Oriente-Informationsdienst (Mittwoch) im einem Interview mit dem Portal "abouna.com" darlegte. Das Glaubens- und Lebenszeugnis des neuen Heiligen sei wesentlich für die Christinnen und Christen im Nahen Osten, die auch unter mancherlei Bedrängnissen leiden.

"Wir stehen vor einem großen Mann, der sein Leben für sein Volk geopfert hat", so der Patriarch. Die Heiligsprechung habe weit über die Armenisch-katholische Kirche hinaus Bedeutung. "Wir müssen enger zusammenrücken", plädierte der Patriarch für mehr Ökumene im Orient: "Gemeinsam leben und bezeugen wir die christliche Botschaft von der Liebe und Auferstehung."

Ab 1911 Erzbischof von Mardin

1869 in Mardin in der Südosttürkei geboren, wurde Ignatius Maloyan mit 14 Jahren nach Bzommar in den Libanon geschickt, wo er seine religiöse Ausbildung erhielt. Nach seiner Priesterweihe 1896 wirkte er zunächst in Ägypten, wo er sich unermüdlich um die Armen und Kranken kümmerte, zugleich wurden aber auch seine intellektuellen Fähigkeiten und seine Führungsqualitäten deutlich. So wurde Maloyan bald als Vikar des Patriarchen nach Kairo berufen, 1904 ereilte ihn schließlich der Ruf als Privatsekretär des armenisch-katholischen Patriarchen Boghos Bedros XII. Sabbaghian nach Konstantinopel. 1911 wurde Ignatius Maloyan zum Erzbischof von Mardin ernannt. Mardin zählte damals rund 22.000 Christen verschiedener Konfessionen.


Die Provinz im Südosten der heutigen Türkei litt damals unter einer Hungersnot. Maloyan bemühte sich trotz bereits angeschlagener Gesundheit um materielle Hilfe für die Bedürftigen und zugleich um eine spirituelle Erneuerung der Kirche. Als Mann des Dialogs suchte er auch ein gutes Auskommen mit den Verantwortlichen der osmanischen Verwaltung. Er erwies sich stets als loyal zur osmanischen Regierung, wiewohl die Christen auch damals schon einen schweren Stand vor Ort hatten, allerdings nicht zu vergleichen mit dem, was noch folgen sollte.

Genozid an den Christen

Noch am 20. April 1915 war der Erzbischof für sein vermittelndes Verhalten mit einer hohen Auszeichnung des Sultans geehrt worden. Doch schon 10 Tage später wurden die christlichen Viertel Mardins umstellt, die armenisch-katholische Kathedrale durchsucht. Der Genozid an den Christen im Osmanischen Reich hatte begonnen. Erzbischof Maloyan veröffentlichte daraufhin sein spirituelles Testament und unterstellte seine Gemeinde im Falle seines Todes dem syrisch-katholischen Bischof von Mardin.

Nach einem Monat bangen Wartens wurde Maloyan am 3. Juni 1915 gemeinsam mit 27 Notablen seiner Gemeinde verhaftet. Am Folgetag kam es dann in Mardin zu einer ersten Massenverhaftung von 862 Gläubigen und 15 Priestern. Im Verhör durch den türkischen Polizeichef wurde er aufgefordert, zum Islam überzutreten. Er lehnte ab. Als er sich auf seine Stellung und das Recht berief, antwortete ihm der Polizeichef: "Jetzt gilt das Gesetz des Schwertes."

Vom Polizeichef erschossen

Der Erzbischof wurde infolgedessen schwer gefoltert. Am Abend des 10. Juni begannen die Vorbereitungen für die Deportation der Christen von Mardin. Ein islamischer Scheich mit 25 Imamen kam zu den christlichen Gefangenen und bot diesen Leben und Freiheit für den Übertritt zum Islam an. Die Gefangenen lehnten einmütig ab. In der Dämmerung des 11. Juni verließ ein Zug von 417 armenischen, syrischen, chaldäischen und protestantischen Christen schwer bewacht die Stadt Richtung Diyarbakir. Am Ende des Zuges ging - barhäuptig, barfuß, von der Folter gezeichnet und in Eisen gelegt - der Erzbischof.

Unterwegs konnte er laut Berichten nochmals mit allen Christen die heilige Messe feiern. Wenig später wurden die Menschen ermordet. Der Erzbischof wurde als letzter vom Polizeichef niedergeschossen, nachdem er sich nochmals geweigert hatte, zum 

Copyright 2025 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich
 (www.kathpress.at) Alle Rechte vorbehalten
Archivfoto Maloyan (koloriert) (c) gemeinfrei


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

 Hängematte vor 35 Stunden 
 

Einfach heldenhaft.

Und wie leben wir unser Christentum?


0
 

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu







Top-15

meist-gelesen

  1. Sommerspende für kath.net - Eine große BITTE an Ihre Großzügigkeit!
  2. Oktober 2025 mit kath.net in MEDJUGORJE mit P. Leo MAASBURG
  3. Zum Tod von Laura Dahlmeier – eine Betrachtung aus christlicher Sicht
  4. Klartext von US-Bischof Barron nach Kritik an der Verleihung des Josef-Pieper-Preises an ihn
  5. Heiligenkreuzer Abt legt wegen Krankheit Amt als Abtpräses der Zisterzienser nieder
  6. Kardinal Koch über Leo XIV.: „Das ist der Papst, den die Kirche jetzt braucht“
  7. „Warum so inkonsequent, Herr Bischof Kohlgraf?“
  8. Verschwörungstheorien im „Monitor“: „Gotteskrieger: AfD und radikale Christen“
  9. Lackner: "Die Suche dauert an"
  10. Zell am Ziller: Zehn Jahre ununterbrochene Anbetung
  11. Sie wurde nur 8 Jahre alt und doch ist sie außergewöhnlich: Anne-Gabrielle Caron (2002 - 2010)
  12. Brosius-Gersdorf kritisierte Pressenutzung anonymer Quellen, FAZ widerspricht
  13. Maria Himmelfahrt - Einladung zur Gebets-Novene zur Muttergottes
  14. Ist wirklich alles relativ?
  15. 'Ihr größter Wunsch war es, zu erkennen und zu tun, was Gott gefällt'

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz