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Erzbischof Heße bei DBK-Vollversammlung: „Für andere Begleiter zum und im Gebet zu sein“

11. März 2025 in Spirituelles, 3 Lesermeinungen
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„Das Gebet bleibt so reizvoll und neu, weil es Beziehung ist… Ich kann immer tiefer in das Gebet und die Beziehung zu Gott hineinfinden. Von IHM her wird das Beten dann zur Beziehung untereinander.“


Steinfeld-Bonn (kath.net/DBK) kath.net dokumentiert die Predigt des Hamburger Erzbischofs Dr. Stefan Heße bei der heutigen Morgenmesse der Frühjahrs-Vollversammlung im Kloster Steinfeld in voller Länge:

„Nur für Beter!“ – wir alle kennen diesen praktisch gemeinten Hinweis in großen Kirchen und Kathedralen, der häufig vor den Eingängen zu Kapellen mit dem Allerheiligsten hängt. Sinnvoll ist er gewiss, da er Touristen und andere Menschen, die sakrale Räume seltener besuchen, zu Respekt vor dem Gebetsgeschehen und den Betenden aufruft. Aber wird damit nicht das Gebet in einen Randbereich verdrängt? Werden hier nicht die Prioritäten verschoben? Sollte nicht die gesamte Kirche ein einziger großer Gebetsraum sein? Oder noch weiter gedacht: Kirche ist zunächst und vordringlich Gebetsgemeinschaft. So lesen wir es in den Ursprüngen: „Täglich kamen sie einmütig im Tempel zusammen (…) blieben in der Lehre der Apostel, in der Gemeinschaft, im Brotbrechen und im Gebet.“ (Apg, 2, 42–47)

Gerne wird der Bischof als der erste Beter seines Bistums bezeichnet. Als Bischöfe sind wir sozusagen Vorbeter, die Priester versprechen uns in der Weiheliturgie dabei ihre Unterstützung. Es ist daher sicher gut, wenn die Gläubigen uns immer wieder beim Beten ertappen. Bestenfalls beim persönlichen Beten, worin ich nicht einfach etwas vor- oder ablese oder der Liturgie vorstehe, sondern in dieser aktiven, lebendigen Beziehung zu Gott, in der ich mit allen Mitbetenden verbunden bin.


Das Gebet bleibt so reizvoll und neu, weil es Beziehung ist. Beten ist immer Beziehung, ja sogar die tiefste Beziehung schlechthin. Das zeigt es deutlich: Wir wenden uns an ein Du. Auch wenn wir das Vaterunser tausende Male gesprochen haben, es schleift sich nicht ab, wird nicht zur Routine, im Gegenteil: Ich kann immer tiefer in das Gebet und die Beziehung zu Gott hineinfinden. Von IHM her wird das Beten dann zur Beziehung untereinander.

Der Evangelist Lukas berichtet uns davon, dass das Vaterunser auf die Bitte der Jünger zurückgeht: „Herr, lehre uns beten.“ Für mich ist und bleibt beeindruckend, wie oft sich Jesus zum Gebet zurückzieht, manchmal die ganze Nacht, auf einen Berg. Offenbar hat das die Jünger ebenso beeindruckt, als sie ihre Bitte äußerten. Wir sind in guter Gesellschaft, wenn wir es Ihnen gleichtun und ebenso darum bitten, immer wieder die Gabe des Gebetes zu empfangen und es uns von Jesus zeigen zu lassen.

Dann gilt es auch, immer wieder um das Gebet zu ringen. Es ergibt sich nicht von alleine, es will gepflegt sein. Im Alltag muss ich darauf achten, Zeiten und Räume für das Beten zu finden. Ich muss sie manchmal regelrecht freischaufeln und gegen Andere und Anderes verteidigen. Dasselbe Ringen sollte sich im Leben einer Gemeinde, der Ortskirche finden. Welchen Raum nimmt das „echte“ Beten bei unseren Versammlungen, Feiern oder Tagungen ein? Es scheint mir ein wichtiger Impuls für unsere Zeit zu sein, dem erwachenden Bedürfnis nach Spiritualität wieder mehr Raum zu widmen und unsere Gläubigen dahingehend zu bestärken und zuzurüsten.

Kirche ist nicht nur Gebetsraum, sondern immer auch Gebetsschule. Manchmal frage ich mich: Wo lernt jemand in einer Gemeinde zu beten? Wer unterstützt ihn oder sie dabei? Wir haben in der Tradition unserer Kirche einen so reichen Schatz an Gebet und Spiritualität, den wir immer wieder ans Licht holen müssen, um ihn mit den uns anvertrauten Brüdern und Schwestern großzügig zu teilen.

Der heilige Hermann-Josef, der mitten in dieser Kirche bestattet ist, war ein echter Beter. Wir nennen ihn sogar: Mystiker – einer, der sein Leben als Gebet versteht. Als solcher ist er nicht nur Mystiker, sondern auch Mystagoge, also jemand, der andere auf dem Weg zum Beten begleitet und führt. Sein Beispiel kann uns inspirieren, das Beten zu vertiefen und für andere Begleiter zum und im Gebet zu sein.

Lesung: Jes 55, 10–11
Evangelium: Mt 6, 7–15
Foto: Screenshot aus dem Livestream der DBK-Übertragung © DBK


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Lesermeinungen

 edih 11. März 2025 
 

Derr Bischof ist erster Vorbeter

.... für rot-grüne Thesen? Ausschuß von AfD-Mitglieder und -Wähler? Sehr eigenartige Gebete.


1
 
 Joh_1 11. März 2025 
 

Das Vaterunser als tägliches Begleit- und Gebetswort, ja – wie es im Johannesevangelium heißt:
„Heilige sie in der Wahrheit; dein Wort ist Wahrheit.“

Was bewirkt das Wort:
1. Schutz und Bewahrung.
2. Es kritisiert uns, wo das nötig ist.
3. Es befreit und schenkt Leben.


0
 
 gebsy 11. März 2025 

Die Reihenfolge

hat der hl. Benedikt nich zufällig gewählt:
ORA - LABORA - LEGE
Im Idealfall erfährt der Mensch im Gebet den Auftrag für sein Arbeiten, um lesend die Bestätigung der Richtigkeit seines Tun zu erfahren.


0
 

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