Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Kardinal Burke wird alte Messe im Petersdom feiern - Dazu darf der Kathedra-Altar genutzt werden
  2. R.I.P. Charlie Kirk - Ein Attentat erschüttert die USA
  3. Drei Nonnen für ein Halleluja
  4. Der Synodale Weg ist in der Sackgasse gelandet
  5. Feminismus, Queer-Kultur – Wer ist die neue Präsidentin der Päpstlichen Akademie für die Künste?
  6. Nach Verhaftung wegen transkritischer Beiträge - Debatte um Meinungsfreiheit in Großbritannien
  7. "F*ck the Rules" - Die peinlichste Rom-"Wallfahrt" im Heiligen Jahr 2025?
  8. USA verhängen Einreisesperre für ausländische Charlie-Kirk-Mord-Jubler!
  9. „Ich bin nur ein ganz normaler Konvertit vom Protestantismus“
  10. ‚Ich habe meine Heimat in der katholischen Kirche‘
  11. Mordfall Charlie Kirk: Transgender-Parolen und antifaschistische Sprüche auf Patronen
  12. Das letzte Wort des Gekreuzigten: Der Schrei Jesu als Hingabe und Quelle der Hoffnung
  13. Saint-Louis - der König von Frankreich, der heiliggesprochen wurde!
  14. Ungarische Märtyrin Maria Magdolna Bodi seliggesprochen
  15. Implementierung des synodalen Prozesses müsse zudem immer auf Christus hingeordnet!

'Sommer ist, was in deinem Kopf passiert'

vor 30 Stunden in Kommentar, keine Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Wie Carlo, Giorgio und Jesus uns durch graue Tage helfen; oder die Überlebensstrategie für die Bewältigung von Trauer, Sehnsucht und Dauerregen. - BeneDicta von Dorothea Schmidt


Regensburg (kath.net)

Der Sommer ist bald vorbei. Oder besser: Der „Sommer“. Er hat seinen Namen nicht verdient, präsentierte sich kalt und von seiner nassesten Seite. Selten war der Song der Wise Guys so passend wie in diesem Jahr: „Jetzt ist Sommer! Egal, ob man schwitzt oder friert: Sommer ist, was in deinem Kopf passiert. Es ist Sommer! Ich hab‘ das klar gemacht: Sommer ist, wenn man trotzdem lacht!“

Dies ist ziemlich weise. Heilige haben immer wieder betont, dass positive Gedanken förderlich sind, natürlich vor allem, wenn sie biblisch und auf Gott ausgerichtet sind. Gedanken auf Gott, Seine unendliche Liebe und seine Verheißungen ausrichten, ist eine tägliche Herausforderung. Der heilige Paulus war „überzeugt, dass die Leiden der gegenwärtigen Zeit nichts bedeuten im Vergleich zu der Herrlichkeit, die an uns offenbar werden soll“. In diesem Kontext ist die Annahme des kläglichen Wetters nur eine kleine Übung.

Das „Sommer ist, was in deinem Kopf passiert“ funktioniert jedenfalls — wenn man will. Christen sind da entschieden im Vorteil: Sie haben Jesus. Die tiefe Freundschaft mit ihm bringt etwas mit sich, das wissenschaftlich, psychologisch wohl kaum zu erklären ist: tiefe Freude. Diese Freude hat Menschen nicht selten in Höchstform versetzt und Unmögliches möglich gemacht: Freude im Schmerz, auf dem Scheiterhaufen, Krankenbett, unter der Guillotine. Verglichen damit ist es ein Klacks, Freude in Zeiten zu empfinden, in denen der Regen melancholisch gegen die Fensterscheibe plätschert und das Handy 10 Grad und Dauerregen prophezeit. Und doch kann sich die Sehnsucht nach Süditalien breitmachen. Oder man hadert mit Gottes Erfindung des Regens, versinkt im Wollpulli und hört sich und zum x-ten Mal die Playlist „Sad & Holy“ an.


Nun, es gibt Besseres. Und dies hat uns der (späte) Sommer auch beschert: Hoffnung. Und zwar mit Carlo Acutis, Pier Giorgio Frassati, die Anfang September heiliggesprochen worden sind. Deren Lebens,-Liebes- und Freudenquelle war Jesus selbst. Von ihnen lernen wir eine Überlebensstrategie für die Bewältigung von Trauer, Sehnsucht und Dauerregen.

Zunächst zu Carlo Acutis, der auf den Wellen des WLANs und der Clouds surfte, der Teenager mit Hoodie, Sneakers, einer Liebe zu Fußball und zum Internet. Eigentlich war er ein normaler Teenie, nur dass er eine Heiligsprechung im Lebenslauf hat. Er liebte die Eucharistie. Er liebte Jesus und Maria, die einzige Frau seines Lebens, wie er einmal sagte. Carlo hätte inmitten grauer Sommertage vermutlich seine Lieblingswebsite über eucharistische Wunder aufgerufen und einen geistigen Kurzurlaub an der „Sonne der Gerechtigkeit“ verbracht. Er tauschte den Sonnenbrand gegen Anbetung. „Die Traurigkeit ist der Blick, den man auf sich selber richtet. Die Freude ist der Blick, den man auf Gott richtet“, sagte er einmal.

Die Verbindung mit Jesus in der Anbetung kann helfen, eigene Misslichkeiten nicht zu überhöhen und graue Tage aus einer anderen Perspektive zu betrachten, vom Himmel her gewissermaßen. Und dies ist fast so wie ein Sonnenbad. Pater Raniero Cantalamessa erklärte das so: „Man kann nicht lange in der Sonne sein, ohne dass man ihre Spuren auf dem Gesicht trägt. Wenn wir lange und treu, nicht unbedingt mit großem Eifer, vor dem Allerheiligsten bleiben, nehmen wir die Gedanken und Gefühle Christi auf, und zwar nicht auf eine diskursive, sondern auf eine intuitive Weise.“

Pier Giorgio Frassati sah das Allerheiligste in den Armen und Leidenden, mit denen er seine Zeit meist verbrachte. „Um die Kranken, die Armen und die Unglücklichen herum sehe ich ein besonderes Licht, ein Licht, das wir nicht haben“ hatte er gesagt. Vermutlich hätte er uns gegen einen Schlechtwetter-Blues auch Höhenmeter verschrieben. Er selbst packte Bibel und Käsebrote ein und ging er in die Berge, um sich dem Gebet zu widmen, wenn es ihm schlecht ging. Nicht selten finden Menschen in der Natur ins Gebet und kehren erfrischt heim.

Auch Gedichte wie das folgende von Helmut Müller aus dem Jahr 1981 können helfen, um Kummer, schlechte Laube oder Sorgen mit der Schöpfung zu verbinden: „Klag dein Leid dem Wind. Wein dem Regen deine Tränen. Schweige, wenn der Herbst beginnt. Füg‘ dich ein mit deinem Grämen. Der Wind verweht dir deine Sorgen. Deine Tränen sind gar Tropfen nur im Regen. Dein Schweigen ist in einem Größeren geborgen. In einen Gott gegeben ist dein Leben. Tränen, Leid und bitt‘res Schweigen finden in der Schöpfung Widerklang. Doch in deiner Brust ist etwas dir zu eigen, was nur einem Gotte gleichen kann.“

Zurück zu Frassati: Was wir von ihm lernen können, ist, dass körperliche Bewegung, Natur, echte Freunde und die Beziehung zu Jesus kein Widerspruch sind, sondern sogar zusammengehören. Und von Carlo lernen wir, dass Heiligkeit und die Liebe zu Jesus einfach im Alltag gelebt werden können.

Jesus war und ist immer für uns da, in jeder Lebenslage. Die Bibel strotzt nur so von dieser Verheißung. Jesus ist kein Schönwetter-Gott; er selbst ist nicht in einem 5-Sterne Krankenhaus geboren, sondern in einem dreckigen Stall. Ob es regnet oder Menschen in schlechter Laune versinken; immer wartet er darauf, empfangen zu werden. Zu Lebzeiten predigte und heilte er bei Wind und Wetter. Er war sogar das Paradebeispiel dafür, wie man sich in den schlimmsten Momenten des Lebens verhalten soll: ruhig bleiben. „Fürchte dich nicht!“ sagte er zu seinen Jüngern — sicher ein Anspruch und eine Herausforderung, aber nicht unmöglich, wie man es an Heiligen wie Carlos und Frassati (und anderen) sehen kann.

Jesus weiß, wie sich inneres und äußeres Chaos anfühlen. Und er sagt trotzdem: „Fürchte dich nicht!“ In der Stille, in der Natur, im Gebet, überall ist Er zu finden. Von Ihm strömt immer Wärme und Liebe aus — und zwar auch oder besonders dann, wenn man am liebsten unter der Decke verschwinden würde oder sich anfängt über das Wetter zu grämen. Denn mit Jesus, Humor, Glaube und einem Hauch Heiligkeit lässt sich jeder noch so graue Tag überleben.


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

BeneDicta

  1. Denn der Glaube ist kein Leistungssport
  2. Das Glück dieser Welt kauft man nicht mit Geld
  3. Herabsteigen in die „Tiefe unseres Seins“
  4. Lächle einen Menschen an, der dich nervt!
  5. Die mächtige Realität des himmlischen Shalom
  6. Ostern: Mit der Seele im Himmel
  7. Warum es gut ist, auch im Regen spazieren zu gehen
  8. Der heilige Josef, Vater der Christen
  9. Schokolade in der Fastenzeit
  10. "Denn auf nichts kommt es mehr an in diesem kommenden Jahr!"






Top-15

meist-gelesen

  1. Oktober 2025 mit kath.net in MEDJUGORJE mit P. Leo MAASBURG
  2. R.I.P. Charlie Kirk - Ein Attentat erschüttert die USA
  3. "F*ck the Rules" - Die peinlichste Rom-"Wallfahrt" im Heiligen Jahr 2025?
  4. Kardinal Burke wird alte Messe im Petersdom feiern - Dazu darf der Kathedra-Altar genutzt werden
  5. Drei Nonnen für ein Halleluja
  6. Der Synodale Weg ist in der Sackgasse gelandet
  7. Nicht ich, sondern Gott - Die Heiligsprechung von Carlo Acutis und Pier Giorgio Frassati
  8. Müller: „Im privaten wie im öffentlichen Leben sind wir Katholiken unserem Gewissen verantwortlich“
  9. Feminismus, Queer-Kultur – Wer ist die neue Präsidentin der Päpstlichen Akademie für die Künste?
  10. ‚Ich habe meine Heimat in der katholischen Kirche‘
  11. „Ich bin nur ein ganz normaler Konvertit vom Protestantismus“
  12. US-Präsident ehrt am 8. September erneut die Muttergottes
  13. Mordfall Charlie Kirk: Transgender-Parolen und antifaschistische Sprüche auf Patronen
  14. Papst Leo XIV. würdigt die Heilige Helena
  15. Salzburger Erzbischof Lackner pilgert zu Fuß nach Rom

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz