Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Die Anglikanische Kirche von Nigeria trennt sich von der Kirche von England
  2. Vatikanbibliothek richtet Gebetsraum für Muslime ein
  3. DILEXI TE!
  4. Keine Zustimmung aus Rom zur Handreichung der Deutschen Bischofskonferenz!
  5. „Bekreuzigen Sie sich, wenn Sie an einer Kirche vorbeigehen?“
  6. "Eine wahre Schändung des heiligsten Ortes der Christenheit"
  7. Trump macht es möglich! Historischer Nahost-Deal zwischen Israel und Hamas!
  8. Päpstliche Exhortation Dilexit te bietet „Armut in zwei Melodien“
  9. Vier Bischöfe leiteten Sühneakt nach LGBT-‚Wallfahrt‘ im Petersdom
  10. Liturgiewissenschaftler: Wort-Gottes-Feier ist kein Ersatz für die Messe
  11. Die Antifa in Wien – ein kleines Täterprofil
  12. Kardinal Müller im „Giornale“-Interview: „Der Papst ist kein Star – Nein zum LGBTQ+-Jubiläum“
  13. Fünf Heilmittel gegen Traurigkeit
  14. Ein Nobelpreis für eine Rosenkranz-Beterin
  15. Studie: Gläubige Christen haben mehr Sex

Hoffen heißt wählen

4. Oktober 2025 in Aktuelles, keine Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Leo XIV. über Hoffnung, Entscheidung und das Beispiel der heiligen Klara. Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) „Kein Sklave kann zwei Herren dienen; er wird entweder den einen hassen und den andern lieben oder er wird zu dem einen halten und den andern verachten. Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon. Das alles hörten auch die Pharisäer, die sehr am Geld hingen, und sie lachten über ihn“ (Lk 16,13-14)

Papst Leo XIV. nahm in seiner Katechese zur Generalaudienz am Samstag im Heiligen Jahr seinen Ausgang von einem Wort des Lukasevangeliums: „Niemand kann zwei Herren dienen. Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon“. An diesem Wochende wird auch die Heilig-Jahr-Feiuer der Migranten begangen.

Der Evangelist bemerkt, dass einige, nachdem sie Jesus gehört hatten, über ihn spotteten. Ihnen erschien seine Rede über die Armut unsinnig, weil sie sich in ihrem eigenen Verhältnis zum Geld getroffen fühlten.

Der Papst erklärte, dass das Heilige Jahr ein Weg und eine Zeit nder Hoffnung sei, in dem sich das Herz für Vergebung und Barmherzigkeit öffne. „Ihr seid als Pilger der Hoffnung gekommen, und das Jubiläum ist eine Zeit der konkreten Hoffnung, in der unser Herz Vergebung und Barmherzigkeit finden kann, damit alles neu beginnen kann. Das Jubiläum öffnet auch die Hoffnung auf eine andere Verteilung der Güter, auf die Möglichkeit, dass die Erde allen gehört, denn in Wirklichkeit ist das nicht so. In diesem Jahr müssen wir wählen, wem wir dienen: der Gerechtigkeit oder der Ungerechtigkeit, Gott oder dem Geld“.


Hoffen bedeute, zu wählen, so Leo XIV.: „Hoffen heißt wählen.“ Das habe zwei Bedeutungen. „Die offensichtlichste ist, dass die Welt sich verändert, wenn wir uns verändern. Dafür unternimmt man eine Wallfahrt, es ist eine Wahl. Durch die Heilige Pforte tritt man ein, um in eine neue Zeit einzutreten“. Doch der Papst fügte hinzu, dass die Hoffnung eine tiefere Dimension habe: „Hoffen heißt wählen, weil derjenige, der nicht wählt, verzweifelt. Eine der häufigsten Folgen geistlicher Traurigkeit, das heißt der Trägheit des Herzens, ist es, nichts zu wählen. Wer das erfährt, wird von einer inneren Müdigkeit ergriffen, die schlimmer ist als der Tod. Hoffen dagegen heißt wählen“.

Leo XIV. erinnerte dann an die heilige Klara von Assisi als eine Frau, die diese Entscheidung in ihrem Leben verwirklichte. „Ich möchte heute an eine Frau erinnern, die mit der Gnade Gottes zu wählen wusste – ein mutiges Mädchen, das gegen den Strom schwamm: Klara von Assisi. Und ich freue mich, an sie gerade am Tag des heiligen Franziskus zu erinnern“. Franziskus habe, indem er die evangelische Armut wählte, mit seiner Familie brechen müssen, sagte der Papst. „Er war jedoch ein Mann: der Skandal war da, aber geringer. Die Entscheidung Klaras war noch eindrucksvoller: ein Mädchen, das wie Franziskus sein wollte, das als Frau leben wollte, frei wie jene Brüder“. Klara habe verstanden, was das Evangelium fordere: „Aber auch in einer Stadt, die sich christlich nennt, kann das Evangelium, wenn man es ernst nimmt, wie eine Revolution erscheinen. Damals wie heute muss man wählen! Klara hat gewählt, und das gibt uns große Hoffnung“.

Der Papst beschrieb die Frucht dieser Entscheidung: „Wir sehen zwei Folgen ihres Mutes, jenem Wunsch zu folgen. Die erste ist, dass viele andere Mädchen in jener Gegend denselben Mut fanden und die Armut Jesu, das Leben der Seligpreisungen, wählten. Die zweite ist, dass diese Wahl kein Strohfeuer war, sondern bis heute fortbesteht. Die Wahl Klaras hat Berufungen in der ganzen Welt inspiriert und tut es weiterhin“. An das Wort Jesu erinnernd, sagte Leo XIV.: „Jesus sagt: Man kann nicht zwei Herren dienen. So bleibt die Kirche jung und zieht die Jungen an. Klara von Assisi erinnert uns daran, dass das Evangelium den jungen Menschen gefällt“. Es gefalle ihnen, weil es zu Entscheidungen herausfordere: „Auch heute ist es so: Junge Menschen mögen Menschen, die gewählt haben und die Folgen ihrer Wahl tragen. Und das macht anderen Lust, ebenfalls zu wählen“. Diese Nachfolge sei keine bloße Nachahmung, sondern eine persönliche Antwort: „Es ist eine heilige Nachahmung: man wird keine ‚Kopie‘, sondern jeder - wenn er das Evangelium wählt - wählt sich selbst. Er verliert sich selbst und findet sich selbst. Die Erfahrung zeigt es: so geschieht es“.

Zum Schluss rief der Papst zum Gebet auf: „Beten wir also für die jungen Menschen und beten wir darum, eine Kirche zu sein, die nicht dem Geld oder sich selbst dient, sondern dem Reich Gottes und seiner Gerechtigkeit. Eine Kirche, die – wie die heilige Klara, den Mut hat, die Stadt anders zu bewohnen“.

In der Formulierung „Hoffen heißt wählen“ verdichtete Papst Leo XIV. ein zentrales Moment christlicher Existenz. Hoffnung ist für ihn keine Stimmung, sondern ein Akt des Willens, der sich auf Gott hin öffnet. Wer hofft, nimmt teil an der Bewegung der Gnade, die den Menschen aus der Lähmung geistlicher Trägheit herausführt. In dieser Sicht wird der Glaube zur Entscheidung, die sich in der Wirklichkeit bewährt. Der Mensch wird, wie Klara von Assisi, er selbst, indem er sich verliert, um sich im Licht Christi neu zu finden. Hoffnung und Wahl bilden so zwei Seiten derselben geistlichen Wirklichkeit: das „Ja“ des Herzens zu einem Gott, der Freiheit schenkt und durch die Treue des Menschen in der Geschichte gegenwärtig bleibt.

Foto (c) Vatican Media

 


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu







Top-15

meist-gelesen

  1. Oktober 2025 mit kath.net in MEDJUGORJE mit P. Leo MAASBURG
  2. Fünf Heilmittel gegen Traurigkeit
  3. DILEXI TE!
  4. Keine Zustimmung aus Rom zur Handreichung der Deutschen Bischofskonferenz!
  5. Kardinal Müller im „Giornale“-Interview: „Der Papst ist kein Star – Nein zum LGBTQ+-Jubiläum“
  6. "Eine wahre Schändung des heiligsten Ortes der Christenheit"
  7. Trump macht es möglich! Historischer Nahost-Deal zwischen Israel und Hamas!
  8. Vier Bischöfe leiteten Sühneakt nach LGBT-‚Wallfahrt‘ im Petersdom
  9. Ein Nobelpreis für eine Rosenkranz-Beterin
  10. Liturgiewissenschaftler: Wort-Gottes-Feier ist kein Ersatz für die Messe
  11. Die Antifa in Wien – ein kleines Täterprofil
  12. Vatikanbibliothek richtet Gebetsraum für Muslime ein
  13. Anglikanische Erzbischöfin von Canterbury in der Abtreibungsfrage für das Töten ungeborener Kinder!
  14. Goldenstein-Ordensfrauen ergreifen rechtliche Schritte
  15. Die Anglikanische Kirche von Nigeria trennt sich von der Kirche von England

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz