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„Man wird dir nie verzeihen, was du für die Kirche getan hast“

vor 3 Tagen in Spirituelles, 4 Lesermeinungen
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Polnischer Priester Skrzypczak in Predigt über Papst Johannes Paul II.: „Du hast viele zu Christus geführt, viele Ehepartner mit der Offenheit für Kinder und der Heiligkeit infiziert, die Berliner Mauer und viele andere Mauern niedergerissen…“


Warschau-Vatikan (kath.net) „Du hast viele zu Christus geführt, viele Ehepartner mit der Offenheit für Kinder und der Heiligkeit infiziert, die Berliner Mauer und viele andere Mauern niedergerissen … Du hast die junge Generation den Führern des globalisierten Atheismus entrissen, uns mit der Idee der Solidarität, der Neuevangelisierung und der Theologie des Leibes infiziert.“ Das zählt Pfr. Robert Skrzypczak in seiner Predigt, die er am 19. Oktober in der Basilika des Heiligen Kreuzes in Warschau hielt, auf. Darüber berichtet auf dem katholischen Portal „Opoka“, das von einer Stiftung der Polnischen Bischofskonferenz (KEP) finanziert und geleitet wird und das im Gegensatz zu manchen offiziellen Kirchenseiten im deutschsprachigen Raum tatsächlich lehramtstreue Positionen vertritt. Der polnische Erzbischof Karol Józef Kardinal Wojtyła (1920-2005) war am 16. Oktober 1978 zum Papst gewählt worden und hatte den Namen Johannes Paul II. angekommen.

Pfr. Dr. habil. Robert Skrzypczak ist Studentenseelsorger in Warschau, Kolumnist bei „Opoka“ und Autor mehrerer Bücher. Außerdem führt er auf YouTube einen hocherfolgreichen Kanal mit derzeit fast achtzigtausend Followern, auf dem er seine Predigten einstellt. Er lehrt Dogmatik an der Päpstlichen Theologischen Fakultät und am Metropolitanseminar in Warschau.

kath.net dokumentiert die Predigt in voller Länge in eigener Arbeitsübersetzung:

Heute sagt uns Jesus: „Wir sollen immer beten und nicht nachlassen.“ Johannes Paul II. war ein außergewöhnlich gläubiger Mensch. Das erlebte ich persönlich, als ich ihm als Diakon bei der Feier der Heiligen Messe im Petersdom im Vatikan assistierte. Während der Feier war er nicht nur in den Ritus selbst vertieft, sondern in eine tiefe Beziehung zu jemandem, der ihn unterstützte und leitete. Nach der Messe sah ich ihn, nachdem er sein Messgewand abgelegt hatte, noch ein paar Minuten in der Sakristei knien. Dann, fast erfrischt und entspannt, kam er wieder hervor, um mit jedem von uns ein paar Worte zu wechseln.

Er sagte: „Ich werde kämpfen.“

Wie viele Heilige der Antike sagte er beim Beten: „Ich werde kämpfen.“ Genau wie die Witwe in den Evangelien, die um den Schutz des mächtigen Richters kämpft und ihn bittet: „Verteidige mich gegen meinen Widersacher!“ Die Bibel nennt Satan in erster Linie „den Widersacher“. Er ist der größte Feind der Menschheit, der Vernichter der Hoffnung, der Intellekt, der Christus in den menschlichen Seelen hasst, Christi Menschwerdung, seinen Sieg am Kreuz. Er will uns um jeden Preis davon überzeugen, dass nur diese Welt existiert, keine andere. Er überzeugte viele Künstler, Wissenschaftler, Journalisten und Politiker davon, sein unverzichtbarer Mitarbeiter, der Hüter seiner Größe zu sein.

„Fürchtet euch nicht!“

Der Teufel ist die Wurzel von Verwirrung, Angst, Leid und den spirituellen Kämpfen vieler Menschen. Er ist die Hauptursache für Rebellion und Stolz, er ist der große Versucher der Menschheit. Die Welt hat ein tiefes Loch in ihrem Herzen, eine tiefe Leere, weshalb die Menschen den unermesslichen Schmerz der Existenz in sich tragen. Nur Gott kann dies heilen und diese Leere mit seiner Liebe füllen. Johannes Paul II. wusste das genau, weshalb er sein gesamtes Pontifikat auf den Erlöser des Menschen gründete: „Habt keine Angst! Öffnet, ja reißt die Tore weit auf für Christus! Öffnet die Grenzen der Staaten, die wirtschaftlichen und politischen Systeme, die weiten Bereiche der Kultur, der Zivilisation und des Fortschritts seiner rettenden Macht! Habt keine Angst!“

„Ich glaube, Johannes Paul II. wird als einer der größten Päpste der Kirchengeschichte in die Geschichte eingehen“, schrieb Erzbischof Fulton Sheen. „Gott schenkte uns Johannes Paul II., der die Aufmerksamkeit der Welt auf sich zieht wie kein anderer Mensch in der Menschheitsgeschichte. Er hat keine Armee, keine PR-Spezialisten, keine Propagandamaschine, und zu allem Überfluss stammt er aus einem fernen Land. Er predigt die Mystik der menschlichen Freiheit. Wie Schafe ohne Hirten erkannten wir plötzlich den Wert der spirituellen Dimension des Lebens, verkörpert durch den Mann in Weiß. Für alle, die ihren Weg fanden, wurde er zum Wegweiser in Glauben und Moral. Für diejenigen, die ihren Weg verloren, wurde er zum Leuchtfeuer der Hoffnung.“

Sie werden dir nie vergeben

Als er am 27. April 2014 zu den Altären erhoben wurde, dachte ich: Heiliger Johannes Paul II., was du für die Kirche, für die Welt und besonders für uns, die damaligen jungen Menschen, getan hast, wird dir nie vergeben werden. Du hast viele zu Christus geführt, uns die Idee gegeben, unter dem Banner der Berufung Gottes zu leben, viele Ehepartner mit der Offenheit für Kinder und der Heiligkeit infiziert, die Berliner Mauer und viele andere Mauern, die die Menschheit trennten, niedergerissen. Du hast den Führern des globalisierten Atheismus eine junge Generation entrissen, die bereit war, dir selbst in die entlegensten Winkel der Erde zu folgen. Du hast uns mit der Idee der Solidarität, der Neuevangelisierung und der Theologie des Leibes infiziert. Schließlich hast du zugelassen, dass der auferstandene Jesus in deiner gebeugten, kränklichen Gestalt mit dem Kreuz erscheint. Niemand hat unsere polnische Identität wie du in der ganzen Welt berühmt gemacht. Du hast uns gelehrt, Maria im Kontext deines „Totus tuus“ richtig zu verstehen. Das sind wahrlich unverzeihliche Verbrechen.


Er war der Papst der Menschenmengen, der Massenveranstaltungen, der Messen in Stadien und auf weiten Plätzen, der Papst, der fünf Millionen jungen Menschen, die ihn 1995 in Manila begrüßten, der Papst der unzähligen Landsleute, die ihn 1979 auf seiner Reise nach Polen und bei seinen darauffolgenden acht Besuchen in seiner Heimat begleiteten. Er erweckte eine junge, betende Kirche, eine Kirche der neuen Berufungen und der Familien mit Kinderwagen, eine Kirche, die aus der verblassten und traurigen Atmosphäre der Studentenproteste von 1968 und der Reaktion auf die Enzyklika Humanae vitae hervortrat, eine Kirche, die der konziliaren Kämpfe müde war und die verzweifelt war angesichts der tragischen Folgen der Roten Brigaden und der Verfolgung in den kommunistischen Ländern.

Die Kirche Johannes Pauls II.

„Zweifellos hat die Kirche Johannes Pauls II. in der heutigen Gesellschaft deutlich an Relevanz und Bedeutung gewonnen im Vergleich zur Kirche seiner Vorgänger. Karol Wojtyła prägte die Wiedergeburt der Kirche durch seine persönlichen Fähigkeiten und seinen Einfluss auf die Medien“, sagte Daniele Menozzi, ein Kirchenhistoriker aus Bologna. Johannes Paul II. stellte stets den spirituellen Aspekt seines Pontifikats, das Gebet und den Kontakt mit den Gläubigen über einfache Kirchenverwaltung, bürokratische Streitigkeiten zwischen Kurienvertretern oder die Akten, die Beamte des Staatssekretariats den Arbeitsgruppen auf den Tisch legten.

Er verurteilte Krieg entschieden und griff aktiv in brisante Situationen der Weltpolitik ein. „Das Ausmaß und der Schrecken moderner Kriege, ob nuklear oder konventionell, machen sie als Mittel zur Beilegung von Streitigkeiten zwischen Nationen völlig inakzeptabel“, sagte er 1982 in Coventry, mitten im Falklandkonflikt zwischen Großbritannien und Argentinien. Im Jahr 2002, wenige Monate nach den muslimischen Anschlägen vom 11. September auf die USA, wiederholte er während einer Reise nach Aserbaidschan: „Schluss mit dem Krieg im Namen Gottes! Schluss mit der Entweihung seines heiligen Namens!“

Angriffe und Kritik

Jesus sagte: „Kein Prophet ist in seiner Heimat willkommen“, und fügte hinzu: „Wehe euch, wenn euch alle loben.“ Während seines langen Pontifikats musste Papst Johannes Paul II. viel Kritik und Angriffe ertragen: eine ständige Auseinandersetzung mit der Welt über die wahre Vision von Menschlichkeit und menschlicher Sexualität, insbesondere in Bezug auf die Verhütung. Er verteidigte die klassische katholische Position, dass der eheliche Akt stets seine doppelte Bedeutung – Vereinigung und Fortpflanzung – respektieren müsse und nur im Rahmen einer heterosexuellen Ehe praktiziert werden dürfe. In einer Welt, die von den Errungenschaften der sexuellen Revolution geprägt war, startete die Kirche des heiligen Johannes Paul II. eine einsame, aber energische Kampagne gegen Zügellosigkeit und Freizügigkeit und betonte den Wert der vorehelichen Keuschheit und der Treue zum Ehepartner.

Er wurde für seine zahlreichen Selig- und Heiligsprechungsverfahren, die Organisation interreligiöser Treffen in Assisi 1986 und 2002 und allgemein für die Umsetzung der Beschlüsse des Zweiten Vatikanischen Konzils kritisiert. Einige nichtreligiöse Intellektuelle warfen Johannes Paul II. vor, den Atheismus als banales Synonym für den Kommunismus zu betrachten und die Apostasie mit dem moralischem Verfall gleichzusetzen. Sie konnten ihm nicht verzeihen, dass er schrieb, „die Leugnung Gottes beraube den Menschen seiner Grundlage“, oder dass er den Atheismus zu den „Übeln der Gegenwart“ zählte. Er wurde endlos für seine Entscheidung kritisiert, die vom Marxismus geprägte südamerikanische Befreiungstheologie zu verurteilen.

Die Krise der Sexualmoral

„Eine Kirche, die ihrer eigenen Lehre wenig Bedeutung beimisst, ist keine pastoralere Kirche. Sie ist lediglich ignoranter“, sagte Kardinal Carlo Caffarra, Leiter des 1982 von Johannes Paul II. gegründeten Instituts für Ehe- und Familienstudien in Rom. Der Heilige Vater war überzeugt, dass die Sexualmoral in der westlichen Welt eine schwere Krise durchmachte, noch mehr jedoch die katholische Anthropologie selbst in ihren Grundannahmen. Daher müsse sie vertieft, weiterentwickelt und verantwortungsvoll gefördert werden. Alle, die in den letzten Jahren versucht haben, sie aus Universitäten oder synodalen Kreisen zu verbannen, begründen dies mit dem Argument, dass die Lehre des polnischen Papstes zwar einen lehramtlichen Wert habe, aber nur zu einem bestimmten Zeitpunkt in der Geschichte. Ihre Annahmen seien zwar fundiert, aber die Zeiten änderten sich und erforderten entsprechende Anpassungen.

„Ich bin zutiefst erstaunt, dass selbst die bedeutendsten Kardinäle in der heutigen Debatte die 134 Katechesen von Johannes Paul II. über die menschliche Liebe nicht berücksichtigen. Nie zuvor hat ein Papst so viel darüber gesprochen. Dieses Lehramt wird missachtet, als ob es gar nicht existiert hätte“, sagte Kardinal Caffarra.

„Die Amalekiter kamen, um gegen die Israeliten bei Rephidim zu kämpfen.“ Das Volk litt unter unstillbarem Durst. Sie begannen, Gott auf die Probe zu stellen: „Ist Gott in unserer Mitte oder nicht?“ Amalek kam und begann den Kampf. Gott der Herr ließ diesen Kampf zu. „Nachdem ich euch mit allem versorgt hatte, was ihr brauchtet, umgab ich euch mit einer Wolke der Herrlichkeit – dem polnischen heiligen Papst, dem Primas des Millenniums, Schwester Faustina mit ihrer Botschaft der göttlichen Barmherzigkeit, Pater Jerzy Popiełuszko und so vielen anderen zeitgenössischen Märtyrern, Pater Franciszek Blachnicki, Schwester Wanda Boniszewska, der Stigmatisierten aus Chylice, Frau Stanisława Leszczyńska, der furchtlosen Hebamme aus Auschwitz, Pater Maximilian Maria Kolbe, Alicja Lenczewska, dem Phänomen der „Solidarität“, den zweimal organisierten Weltjugendtagen, so vielen Gruppen und Gemeinschaften, die die Eliten der Nation erzogen, Seminare und Klöster mit Berufungen gefüllt und dem goldenen Ehering seine Bedeutung zurückgegeben haben … Und jetzt sagt ihr: ‚Ist Gott in unserer oder nicht?‘ Zweifelst du an meiner Gegenwart? Ich werde dich von den Armen werfen, auf denen ich dich bis jetzt getragen habe, und lasse den Hund Amalek kommen und dich beißen. Die Amalekiter waren Nachkommen Esaus; sie verloren nie ihren Groll gegen Israel für das, was Jakob seinem älteren Bruder angetan und ihm sein Erstgeburtsrecht und seinen Segen geraubt hatte. Sie warteten nur auf eine Gelegenheit zum Angriff.

Entkanonisierung von Johannes Paul II.

Die Kampagne zur Diskreditierung des heiligen Johannes Paul II. und zur Infragestellung seiner Heiligkeit begann unmittelbar nach seiner Heiligsprechung. Der „Bericht über Kardinal McCarrick, der in sexuellen Missbrauch Minderjähriger verwickelt war, ermöglichte eine mediale Hetzkampagne gegen den verstorbenen Papst. „Amerikanische Bischöfe, beseitigt den Kult um den heiligen Johannes Paul II.“, donnerten die Zeitungen in den USA. Die französische Presse forderte die „Entkanonisierung“ des polnischen Papstes. Ein gnadenloser Angriff auf den heiligen Johannes Paul II. begann.

Nach der fragmentarischen Verunglimpfung seiner gesamten Lehre begann eine kollektive damnatio memoriae. Seit der Veröffentlichung dieses Berichtes haben sich alle Medien auf die Schuld des heiligen Johannes Paul II. konzentriert. Auch in Polen wurden zahlreiche Anschuldigungen erhoben: „Johannes Paul II. wusste von dem pädophilen Bischof und förderte ihn. Ein schockierender Bericht“ (Radio Zet); „Der Mythos vom tadellosen Papst und seiner wohlwollenden Sekretärin ist wie ein Kartenhaus zusammengebrochen“ (Newsweek); „Die These von der Beteiligung von Papst Johannes Paul II. an der Vertuschung der Pädophilie in der Kirche lässt sich nicht mehr bestreiten“ (Onet). Gazeta.pl veröffentlichte eine ganze Sammlung von Kommentaren: „Johannes Paul II. wusste Bescheid.“ Ein Dominikanermönch kommentierte ironisch: „Für manche ist er zu einem Fetisch geworden. Sie haben sich selbst zum Helden gemacht.“ Auch andere Geistliche beteiligten sich an der Hetzkampagne. Wie sich herausstellte, beschlossen viele der für Nominierungen und deren Bewertung Verantwortlichen in der Kirche, das Andenken des heiligen Papstes zu entehren, nur um sich selbst reinzuwaschen. Damals unterzeichneten 1.700 Professoren einen Appell, die Verbreitung von Lügen über den polnischen Papst einzustellen. „Wie ist es möglich“, appellierten die Professoren, „solche Anschuldigungen gegen einen Mann zu erheben, der die Weltgeschichte so positiv beeinflusst hat?“

Polen, was tut ihr da?

Schließlich war es Zeit für einen rücksichtslosen Angriff auf das Ansehen des großen Papstes in seinem eigenen Land. Die polnischsprachige Presse und die Fernsehsender griffen auf Verleumdungen zurück, die sie von ehemaligen Kollaborateuren des kommunistischen Sicherheitsdienstes in Polen erhalten hatten. So vulgär falsch, dass selbst die Kommunisten es damals nicht wagten, sie zu verwenden, um den verhassten Krakauer Hierarchen anzugreifen. All dies zeigte, wie sehr jegliche journalistische Ethik in letzter Zeit verloren gegangen war. Im heutigen Polen, mit der Angesichts des Putin-Gespenstes an den Ostgrenzen und eines Klimas linksliberaler Dominanz in Europa dreht sich im politischen Diskurs alles um Johannes Paul II. und seinen Platz unter den profiliertesten Helden im nationalen Pantheon. „Vor 18 Jahren strömten Millionen Polen nach Rom, um Johannes Paul II. ‚santo subito‘ zu preisen, doch heute werden in seiner Heimat seine Statuen geschändet, und ein kultureller und politischer Krieg zerreißt die gesamte Gesellschaft“, berichtete die italienische Presse. 

Damals hörte ich von meinen Freunden im Ausland: „Polen, was macht ihr da? Ihr zerstört euer bestes Exportprodukt, eine weltweit bekannte Marke.“ Dank Johannes Paul II. hat die Welt von Ihrer Geschichte, Ihrer reichen Kultur und Ihrem unbezwingbaren Geist erfahren, der von der Liebe zu Gott und der Kirche getragen wird.“

Als Reaktion auf die anstößige Medienberichterstattung gingen 2023 Tausende Polen mit polnischen und vatikanischen Flaggen auf die Straßen Warschaus und anderer Städte, um gegen die Diskreditierung Karol Wojtyłas zu protestieren. „Mit unserer Teilnahme am Marsch danken wir dem großen Polen Johannes Paul II. für das Erbe der Liebe und des Glaubens, das er künftigen Generationen hinterlassen hat“, schrieben die Organisatoren. Dies waren die Anfänge des heutigen dritten Nationalen Papstmarsches.

Heute erkennen wir, dass dies Elemente eines zivilisatorischen Kampfes mit unvorstellbarem Potenzial sind. Im November 1980 sagte Johannes Paul II. bei einem Besuch in Fulda: „Wir müssen uns bald auf schwere Prüfungen vorbereiten, die von uns vielleicht sogar das Opfer unseres Lebens und eine völlige Hingabe an Christus verlangen. Mit Ihren und meinen Gebeten werden wir diese Qualen lindern können, aber sie lassen sich nicht vermeiden, denn nur so kann die Kirche wahrhaft erneuert werden.“

Verdienen wir den heiligen Johannes Paul II.?

Wahrscheinlich meinte Jesus dies, als er von der Witwe erzählte, die sich in einer so verzweifelten Lage befand, dass sie trotz des Charakters und der Gleichgültigkeit des Richters beschloss, ihn um jeden Preis zu bitten. Mit äußerster Beharrlichkeit – gelobt von unserem Herrn – flehte sie den Richter um Hilfe an. Sie erlaubte sich keinen Moment des Zweifels. So müssen wir im Leben und in unserem Land für den Heiligen Geist kämpfen. Der Ort, den die Israeliten erreichten, hieß Rephidim – rafu yedeichem – was so viel bedeutet wie: „Ihre Hände fielen dort nieder.“ Moses schickte daraufhin Josua und andere auserwählte Männer in den Kampf gegen die Amalekiter, während er selbst auf einen Hügel stieg, um mit erhobenen Händen zu Gott zu beten. „Solange Moses seine Hände erhoben hielt, war Israel im Vorteil. Sobald er seine Hände senkte, waren die Amalekiter im Vorteil.“ Offenbar bedeutet „erhobene Hände“ im Original dasselbe wie „Hände des Vertrauens“. Seine Hände waren Vertrauen. Deshalb hielt er bis zum Sonnenuntergang durch, bis zum endgültigen Sieg. Spiritueller Kampf ist daher die Mühe wert, und mehr noch: Heute verlangt er von uns absolutes, totales Engagement. Wie die Witwe in Jesu Gleichnis. Es liegt in unserem größten Interesse. Aber „wird der Menschensohn, wenn er kommt, Glauben auf Erden finden?“ Wird er Glauben in deiner Seele finden? In deiner Familie? In dieser schönen und edlen, aber so leidenden Nation? Verdienen wir Heilige? Verdienen wir Chopins Herz, das hier ruht? Verdienen wir den heiligen Johannes Paul II.? Pater Jerzy? Werden wir die Amalekiter zurückschlagen? Werden wir Vertrauen zeigen? „Bleibe bei dem, was du gelernt hast und was dir anvertraut ist, denn du weißt, von wem du gelernt hast.“ Oh, Mann Gottes!


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Lesermeinungen

 Sabinerin vor 2 Tagen 
 

@ SpatzInDerHand : Papst Benedikt war den Deutschen zu konservativ

Deutschland ist anders. Hier passt das Wort / der Prophet gilt nichts im eigenen Land“. Hier achtet man mehr auf Charisma beim Händeschütteln oder beim Bad in der Menge. Das konnte Papst Benedikt nicht liefern. Das war das erste K.O. Kriterium; hinzu kam dann noch sein brillantes theologisches Wissen. Das interessierte nur Wenige und der Fokus lag nur auf „konservativ, theologisch extrem versiert- aber kein Medien-Papst“. Wie schrieb ein Journalist seinerzeit hier in der Presse: „Ein Papst der in Deutschland geliebt / hofiert Wird, darf alles außer katholisch und rechtgläubig sein.“. Noch hält man sich mit Bewertungen zu Papst Leo etwas zurück, aber ich bin sicher, dass die Presse alle Aussagen mit gespitztem Bleistift notiert um im unbeobachteten Moment alles rauszulassen. Traurig aber Wohl das Leben im 21. Jahrhundert. Das Kirchenschiff treibt schwankend auf hoher See und er bedarf eines fähigen Lotsen, der es wieder in den sicheren Hafen bringt.


2
 
 Bialas vor 2 Tagen 
 

Johannes-Paul II und Benedikt XVI, zwei unterschiedliche Päpste, aber beide beeindruckend.


3
 
 discipulus vor 3 Tagen 
 

Ein großer Papst

Eine großartige Erinnerung an einen der größten Päpste der Kirchengeschichte. Was für eine Gnade, ihn erlebt haben zu dürfen! Heiliger Johannes Paul, bitte für uns und die Kirche Christi.


6
 
 SpatzInDerHand vor 3 Tagen 

Warum gibt es in Polen Katholiken, die derart beeindruckende Texte

über ihren polnischen Papst schreiben können - und im deutschsprachigen Raum gibt es kaum analoge Texte über Benedikt XVI. ????? Was ist schiefgegangen bei uns im deutschsprachigen Raum??? Denn Benedikt XVI. war definitiv auf seine Art ein ebenso beeindruckender Papst, nur eben mit anderen Begabungen!


5
 

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