Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Kardinal Müller zur Alten Messe: Papst Leo wird eine sehr gute Lösung finden
  2. Derzeit sind fast zwei Drittel der Katholiken in Deutschland angetan von Papst Leo XIV.
  3. Erzbischof Cordileone unterstützt Kommunionempfang auf den Knien
  4. Stell Dir vor: Es war Predigerinnentag und keiner hat was gemerkt
  5. Deutliche Kritik von Papst Leo XIV. am Synodalen Rat
  6. Das Konklave ist vorbei – die deutschen Medien blieben sich treu
  7. Die Stunde der Liebe. Unruhig ist unser Herz, bis es ruhet in dir
  8. Die 'Großzügigkeit' einer österreichischen 'Berufskatholikin' gegenüber dem neuen Papst
  9. Papst Leo XIV. bei der Weltbischofssynode 2012: Liturgie nicht in ein Spektakel verwandeln
  10. Wo der Glaube brennt. Papst Leo XIV. am Grab des Völkerapostels
  11. Zahl der Konfirmationen in den neuen Bundesländern sinkt um 23 Prozent
  12. ‚Pille danach‘: Berliner Apotheker gibt aus Gewissengründen auf
  13. "La Cumbia del Papa": Peruanisches Papst-Lied geht viral
  14. Leo XIV. - Papst bis 2050?
  15. Rektor der päpstlichen Musikhochschule: Papst Leo ist ein großartiger Sänger

Es geht weiter

13. August 2018 in Aktuelles, 4 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Belgien genehmigt Euthanasie bei Kindern unter zwölf Jahren und wird darin von den deutschen Medien bestärkt. Gastkommentar von Prof. Paul Cullen


Münster (kath.net) Am 7. August 2018 berichtet der Kolumnist Charles Lane vom Washington Post, dass zum ersten Mal weltweit Kinder unter zwölf Jahre alt mittels Giftspritze von Ärzten getötet worden sind. Für den Zeitraum zwischen dem 1. Jan. 2016 und dem 31. Dez. 2017 wurden zwei solche Fälle aus Belgien berichtet. Es handelte sich um einen Neunjährigen, der an einem Gehirntumor litt, sowie um ein elfjähriges Kind mit Mukoviszidose, einer Erkrankung mit einer durchschnittlichen Lebenserwartung dank besser Behandlungsmöglichkeiten von inzwischen dreiundvierzig Jahren bei – in den meisten Fällen – relativ hoher Lebensqualität. Luc Proot, ein Mitglied der belgischen sechszehnköpfigen Euthanasie-Kommission (1) sagte gegenüber Lane: „Ich habe so überwältigendes (Engl. „overwhelming“) mentales und körperliches Leid gesehen, dass ich der Meinung war, wir hatten eine gute Tat vollbracht.“

Genauso schockierend wie diese Tatsachen war die Reaktion der deutschen Medien. So berichtet der Spiegel Online in seinem Newsblog am 8. August, man habe die Kinder „vor ihren Qualen erlöst“. Für Focus Online am selben Tag hat Belgien den Kindern „den Tod ermöglicht“. Die ZEIT hob hervor, die Euthanasie-Kommission gehe laut eigener Aussage „auf sehr sorgfältige Art und Weise“ vor.


Laut Proot bestand diese „Sorgfalt“ in den beiden Fällen unter anderem in „Intelligenztests“ um festzustellen, ob die Kinder entscheidungsfähig waren und „nicht von einer dritten Person beeinflusst wurden“. Man stelle sich die psychische Situation eines Kindes in dieser „Testsituation“ vor. In einem Alter unterhalb der Grenze von zwölf Jahren, bei der in so gut wie keinem Land der Welt Strafmündigkeit herrscht, und das bereits 2007 von den Vereinigten Nationen im der Kinderrechtskonvention als absolutes Minimum für die Strafmündigkeit vorgeschlagen wurde, wird ein schwerkrankes Kind von „Experten“ aus seine „Euthanasie-Mündigkeit“ überprüft. Und obwohl gerade die Erwachsenen, auf die das Kind für seine Fürsorge angewiesen ist, seine Eltern (die ein Vetorecht haben) und Ärzte nämlich, dieses „Prüfverfahren“ nicht nur erlauben, sondern auch unterstützen, geht man davon aus, zum Ergebnis kommen zu können, dass das Kind von einer dritten Person nicht beeinflusst wurde. Mit welcher Stufe an ideologischer Verblendung muss man behaftet sein, um eine solche lebensfremde und auch grausame Prozedur sich nicht nur auszudenken sondern tatsächlich durchzuführen?

Weltweit ist Belgien ein Vorreiter in Sache Euthanasie, die inzwischen laut offiziellen Zahlen für 2% aller Todesfälle in dem Land verantwortlich ist. Im September 2017 trat der Neurologe Dr. Ludo Vanopdenbosch aus der belgischen Euthanasie-Kommission aus. Dieser Austritt geschah nicht aus prinzipiellen Überlegungen: Dr. Vanopdenbosch beschreibt sich als „stärker Befürworter“ der Euthanasie, sondern weil laut seiner Aussage insbesondere Demenzpatienten ohne Einwilligung und damit gesetzeswidrig getötet wurden. Vor einem solchen Hintergrund ist der Verdacht berechtigt, dass die offiziellen Berichte der belgischen Euthanasie-Kommission nicht immer die ganze Wahrheit erzählen.

Am 6. November 2015 hat der Deutsche Bundestag nach dreistündiger Debatte für einen Gesetzesentwurf votiert, dass Beihilfe zur Selbsttötung von Angehörigen und „Nahestehenden“ per Gesetz zum ersten Mal ausdrücklich erlaubt. Tötung auf Verlangen, wie in Belgien, ist in Deutschland weiterhin verboten. Die Entwicklung in unseren Nachbarländern, insbesondere diese neueste Grenzüberschreitung, zeigt noch einmal, wohin die Akzeptanz eines wie auch immer gestalteten Tötungsrechts führt.

Fußnote
(1) „Föderale Kontroll- und Evaluations-Kommission", bestehend als acht Medizinern, vier Juristen und vier „unmittelbar mit der Problematik unheilbar Kranker befasste Personen“

Prof. Dr. Paul Cullen ist der Vorsitzende des Vereins „Ärzte für das Leben“.

Prof. Dr. Paul Cullen wendet sich gegen aktive Sterbehilfe, unterstützt Gesetzentwurf Sensburg/Dörflinger/Hüppe - Marsch für das Leben 2015



Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Belgien

  1. Belgien: Nach Papstaussagen zu Abtreibung und Frauen wollen sich nun 520 Personen ‚enttaufen’ lassen
  2. Katholische Bischöfe Flanderns veröffentlichen Segnungsfeier für Homosexuelle
  3. Belgien: Jüdische Organisationen kippen Gottesdienstverbot – Bischöfe solidarisch mit Regierung
  4. Belgien: De Kesel gibt aus gesundheitlichen Gründen Leitung ab
  5. Belgien: Ärzte warnen vor neuem Abtreibungsgesetz
  6. Belgien: Ärzte warnen vor neuem Abtreibungsgesetz
  7. Hat Kardinal De Kesel homosexuelle Akte gebilligt?
  8. Papst löst Priesterbruderschaft der heiligen Apostel auf
  9. Belgien: Kreuze müssen aus den Räumen des Roten Kreuzes verschwinden
  10. Rosenkranz-Kampfbeter wurden aus Brüsseler Kathedrale entfernt







Top-15

meist-gelesen

  1. Große Baltikum-Reise mit kath.net - Mit Erzbischof Gänswein!
  2. Deutliche Kritik von Papst Leo XIV. am Synodalen Rat
  3. Die Stunde der Liebe. Unruhig ist unser Herz, bis es ruhet in dir
  4. Das Konklave ist vorbei – die deutschen Medien blieben sich treu
  5. Kardinal Müller zur Alten Messe: Papst Leo wird eine sehr gute Lösung finden
  6. Erzbischof Cordileone unterstützt Kommunionempfang auf den Knien
  7. Stell Dir vor: Es war Predigerinnentag und keiner hat was gemerkt
  8. Papst wählt jungen Priester aus Peru als Privatsekretär
  9. Papst Leo XIV. bei der Weltbischofssynode 2012: Liturgie nicht in ein Spektakel verwandeln
  10. Die 'Großzügigkeit' einer österreichischen 'Berufskatholikin' gegenüber dem neuen Papst
  11. Kardinal Reina wird neuer Großkanzler des Instituts ‚Johannes Paul II.‘ für Ehe und Familie
  12. Wahrheit, Gerechtigkeit und Frieden: die Grundpfeiler des kirchlichen und diplomatischen Wirkens
  13. Bei den Glückwünschen kommt es zur bewegenden Umarmung zwischen Papst Leo und dessen ältestem Bruder
  14. "Leo XIV. ist in Top-Form"
  15. Wo der Glaube brennt. Papst Leo XIV. am Grab des Völkerapostels

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz