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Hoffnung, die nicht weiß. Nikolaus von Kues als Lehrer des Glaubens, der ‚bekehrten Unwissenheit‘vor 2 Tagen in Aktuelles, 7 Lesermeinungen Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden
Leo XIV.: Aufruf zur Erneuerung des Blicks in der Hoffnung auf den Auferstandenen. Erinnerung an die ‚docta ignorantia‘ des Nikolaus von Kues. Von Armin Schwibach
Rom (kath.net/as) Papst Leo XIV. hat in seiner Katechese bei der Generalaudienz am Samstag die Gläubigen eingeladen, den Weg des Jubiläums als eine Schule der Hoffnung zu verstehen. Ausgangspunkt seiner Betrachtung war die Gestalt des Nikolaus von Kues, dessen Denken und Glauben der Papst als Antwort auf die Spannungen der Zeit deutete.
„Ihr seid am Ziel eurer Pilgerreise angekommen“, begann der Papst. „Aber wie die Jünger Jesu müssen wir nun lernen, in einer neuen Welt zu wohnen. Das Jubiläum hat uns zu Pilgern der Hoffnung gemacht. Gerade deswegen: Alles muss nun im Licht der Auferstehung des Gekreuzigten gesehen werden. In dieser Hoffnung sind wir gerettet!“. Leo XIV. beschrieb den Weg des Glaubens als eine Erziehung des Blicks: „Die Augen sind jedoch nicht daran gewöhnt. So begann der Auferstandene, bevor er in den Himmel aufstieg, unsere Blicke zu erziehen. Und er tut es auch heute noch. Die Dinge sind nicht, wie sie scheinen: Die Liebe hat gesiegt, obwohl wir viele Gegensätze und Konflikte der Gegensätze vor Augen haben“.
Als Beispiel für einen Glauben, der im Spannungsfeld der Gegensätze steht, nannte der Papst den Kardinal Nikolaus von Kues: „In einer ebenso bewegten Epoche, im fünfzehnten Jahrhundert, hatte die Kirche einen Kardinal, der noch heute wenig bekannt ist. Er war ein Denker und Diener der Einheit. Sein Name war Nikolaus, er kam aus Kues in Deutschland: Nikolaus von Kues. Er kann uns lehren, dass Hoffnung auch heißt: ‚nicht wissen‘“. Mit Bezug auf den Römerbrief sagte Leo XIV.: „Wie Paulus schreibt: ‚Hoffnung aber, die man schon erfüllt sieht, ist keine Hoffnung. Denn wie kann man auf etwas hoffen, das man sieht?’“ (Röm 8,24). Nikolaus von Kues konnte die Einheit der Kirche nicht sehen, die von gegensätzlichen Strömungen erschüttert und zwischen Osten und Westen geteilt war. Er konnte den Frieden in der Welt und zwischen den Religionen nicht sehen, in einer Zeit, in der sich die Christenheit von außen bedroht fühlte. Doch während er als Diplomat des Papstes reiste, betete und dachte er. Darum sind seine Schriften voller Licht“. 
Der Papst zeichnete das geistige Profil des Cusanus als eines Menschen, der mitten in den Spannungen seiner Zeit die Hoffnung bewahrte: „Viele seiner Zeitgenossen lebten in Angst; andere rüsteten sich für neue Kreuzzüge. Nikolaus dagegen entschied sich schon als junger Mann, mit jenen Gemeinschaft zu haben, die Hoffnung hatten, die neue Disziplinen vertieften, die die Klassiker neu lasen und zu den Quellen zurückkehrten. Er glaubte an die Menschheit. Er verstand, dass es Gegensätze gibt, die zusammengehalten werden müssen, dass Gott ein Geheimnis ist, in dem das, was in Spannung steht, Einheit findet“. Leo XIV. fasste den Weg des Cusanus zusammen: „Nikolaus wusste, dass er nicht wusste, und so verstand er die Wirklichkeit immer besser. Welch große Gabe für die Kirche! Welch Ruf zur Erneuerung des Herzens! Das sind seine Lehren: Raum schaffen, die Gegensätze zusammenhalten, das hoffen, was man noch nicht sieht“.
Besonders hob der Papst die „docta ignorantia“, die „gelehrte Unwissenheit“, hervor, die Cusanus als Zeichen von Einsicht beschrieben hatte: „Protagonist einiger seiner Schriften ist eine merkwürdige Gestalt: der ‚Idiot‘. Es ist ein einfacher Mensch, der nicht studiert hat und den Gelehrten einfache Fragen stellt, die ihre Gewissheiten in Frage stellen“. Diesen Gedanken übertrug der Papst auf die Gegenwart der Kirche: „So ist es auch in der Kirche von heute. Wie viele Fragen stellen unser Lehramt in Frage! Fragen der Jugendlichen, Fragen der Armen, Fragen der Frauen, Fragen derer, die zum Schweigen gebracht oder verurteilt wurden, weil sie anders sind als die Mehrheit. Wir sind in einer gesegneten Zeit: so viele Fragen! Die Kirche wird zur Expertin der Menschlichkeit, wenn sie mit der Menschheit geht und im Herzen das Echo ihrer Fragen trägt“.
Zum Abschluss der Katechese fasste Leo XIV. die geistliche Bewegung des Jubiläumsjahres zusammen: „Hoffen heißt, nicht wissen. Wir haben nicht schon die Antworten auf alle Fragen. Aber wir haben Jesus. Folgen wir Jesus. Und dann hoffen wir, was wir noch nicht sehen. Wir werden ein Volk, in dem sich die Gegensätze in Einheit verbinden. Wir dringen wie Forscher in die neue Welt des Auferstandenen ein. Jesus geht uns voraus. Wir lernen, indem wir Schritt für Schritt voranschreiten. Es ist ein Weg nicht nur der Kirche, sondern der ganzen Menschheit. Ein Weg der Hoffnung“. Der Papst stellte damit Nikolaus von Kues als Begleiter eines Glaubens vor, der aus der Spannung des „Nichtwissens“ lebt, um im Licht der Auferstehung die Einheit zu suchen, die Gott selbst ist.
Die Pilger und Besucher aus dem deutschen Sprachraum grüßte der Heilige Vater mit den folgenden Worten:
Liebe Brüder und Schwestern deutscher Sprache, als Pilger der Hoffnung sind wir gerufen, Zeugen des auferstandenen Jesus Christus zu sein. Er schenke uns die verheißenen Gaben der Einheit und des Friedens.
Foto (c) Vatican Media
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Lesermeinungen| | Versusdeum vor 2 Stunden | | | | Ein Abschnitt irritiert mich „So ist es auch in der Kirche von heute. Wie viele Fragen stellen unser Lehramt in Frage! Fragen der Jugendlichen, Fragen der Armen, Fragen der Frauen, Fragen derer, die zum Schweigen gebracht oder verurteilt wurden, weil sie anders sind als die Mehrheit. Wir sind in einer gesegneten Zeit: so viele Fragen! Die Kirche wird zur Expertin der Menschlichkeit, wenn sie mit der Menschheit geht und im Herzen das Echo ihrer Fragen trägt“. Irritiert das nur mich? Habe ich da etwas falsch verstanden? Jedenfalls scheint es so, als ob der Papst da das Infragestellen des Glaubens preisen würde. Ist vielleicht die Übersetzung unpräzise? |  0
| | | | | SalvatoreMio vor 7 Stunden | | | | Ungetrübte, ewige Freude! @je suis, je serais - non: je sera! Ja, jeder hat so seine Philosophie, die nicht immer mit wenigen Worten vermittelt werden kann! - Doch 40 % länger oder nicht, das scheint mir nicht so entscheidend, aber eines: je sera! Gott hat uns himmlische, immerwährende Freude in Seiner Gegenwart verheißen! Ja, freuen wir uns darauf! |  0
| | | | | je suis vor 10 Stunden | |  | @ SalvatoreMio Ihre Einlassung in allen Ehren, aber lesen Sie die Focus-Überschrift nochmal in Ruhe. Ich musste schon schmunzeln, dass das STERBERISIKO um 40% gesenkt werden kann. Der irdische Tod ist auf jeden Fall 100%tig.
Freuen wir uns auf das ewige himmlische Leben und beten wir täglich dafür! |  4
| | | | | SalvatoreMio vor 15 Stunden | | | | Humor ... aber welcher Art? @je suis!Selbst 500 Schritte gehen können, ist Gnade! Das merkt man nicht so leicht! Und zu den ermüdeten Füßen gehört ein hoffnungsfroher Geist, den wir nicht herbeizwingen können. Aber wir können füreinander beten. Und ich sehe vor mir einige Senioren im Altenheim, deren Tage schwer sind und die ich nachher aufsuche. Humor kann verletzend wirken. - Auch Ihnen gesegneten Sonntag! |  0
| | | | | je suis vor 25 Stunden | |  | @ZEITZEUGE ... HEUTE EIN (elementarer) HINWEIS IM FOCUS... "Lebenserwartung steigern - Schon 4000 Schritte täglich senken das Sterberisiko um 40 Prozent"
(Focus online, 25.10.2025)
Ich wünsche allen kath.netern einen segensreichen Sonntag!
P.S. Humor ist auf jeden Fall gesund! |  3
| | | | | SalvatoreMio vor 33 Stunden | | | | Nikolaus von Kues damals - wir heute! Können wir von ihm lernen? Getauft werden und zum Glauben an Christus geführt werden, wird immer weniger selbstverständlich. Aber um seelisch/geistig gesund leben zu können, braucht jeder ein tragfähiges Fundament. Ein christliches Fundament ist eines, wo Christus der Weg, die Wahrheit und das Leben ist - und nichts Anderes. Christus lieben, erfordert letztlich eine klare Entscheidung: für oder gegen ihn. Ein "Dazwischen" gibt es nicht! - Junge Leute aber wollen nicht gegängelt werden, sondern selbst ertasten, was gut ist, für wen sie leben oder nicht. Nur durch Eigenerfahrung können sie überzeugt sagen: "Ja, Christus ist mein Ein und Alles". - Wer ihnen auf die Spur helfen will, muss persönlich überzeugend wirken. Abgeleierte Glaubensformeln schrecken nur ab. "Gelehrter Unwissender" sein, dürfte bedeuten, das Wertvolle und auch das Üble der Welt ins Nachdenken hineinnehmen, daran wachsen und weiser werden. Aber "wer für alles offen ist, ist nicht ganz dicht!" |  1
| | | | | Zeitzeuge vor 36 Stunden | | | | Nikolaus von Kues Wegbereiter des Rationalismus, Skeptizismus und Relativismus?
Mehr dazu im Link! www.focus.de/wissen/mensch/wegbereiter-des-rationalismus-nikolaus-von-kues_id_2211273.html |  2
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