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‚Per aspera ad astra‘. Bildung, Heiligkeit und das ‚freundliche Licht’ John Henry Newmans

vor 2 Tagen in Aktuelles, 1 Lesermeinung
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Leo XIV.: Newman und Thomas von Aquin als Mitpatrone aller, die lehren, forschen und lernen. Das geistige Vermächtnis Newmans als Leitstern katholischer Bildung. Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) Am Hochfest Allerheiligen feierte Papst Leo XIV. auf dem Petersplatz die Heilige Messe anlässlich der Heilig-Jahr-Feier des Bildungswesens und nahm den heiligen John Henry Newman in den Kreis der Kirchenlehrer auf. In seiner Predigt stellte der Papst den großen englischen Theologen und Philosophen an die Seite des heiligen Thomas von Aquin als Mitpatron aller, „die am Bildungsprozess teilhaben“: „Am heutigen Hochfest Allerheiligen ist es eine große Freude, den heiligen John Henry Newman in den Kreis der Kirchenlehrer aufzunehmen und ihn anlässlich der Heilig-Jahr-Feier des Bildungswesens zusammen mit dem heiligen Thomas von Aquin zum Mit-Patron all jener zu ernennen, die am Bildungsprozess teilhaben. Die beeindruckende kulturelle und geistliche Größe Newmans wird inspirierend sein für kommende Generationen, deren Herzen sich nach Unendlichkeit sehnen und die bereit sind, mittels Forschung und Erkenntnis jene Reise zu unternehmen, die uns, wie die Alten sagten, per aspera ad astra, also durch Mühen zum Erfolg führt“.

Papst Leo XIV. verband die Ernennung Newmans mit einer umfassenden Betrachtung über den Auftrag der Bildung im Licht des Evangeliums. Das Leben der Heiligen, so der Papst, sei „Beweis dafür, dass es möglich ist, in der Komplexität unserer Zeit begeistert zu leben, ohne den apostolischen Auftrag zu vernachlässigen, ‚als Lichter in der Welt zu leuchten‘ (Phil 2,15)“. An die Lehrer, Erzieher und Bildungseinrichtungen gerichtet, erklärte er: „Leuchtet heute als Lichter in der Welt, durch die Authentizität eures Engagements bei der gemeinsamen Suche nach der Wahrheit, bei deren glaubwürdigen und großherzigen Weitervermittlung durch euren Dienst an den jungen Menschen, insbesondere den Armen, und bei der täglichen Erfahrung, dass ‚die christliche Liebe ihrem Wesen nach prophetisch ist, dass sie Wunder vollbringt‘ (vgl. Dilexi te, 120)“. Das Heilige Jahr bezeichnete der Papst als „eine Pilgerreise der Hoffnung“, in der auch Bildung und Erziehung ihren Platz haben: „Wenn ich an Schulen und Universitäten denke, dann stelle ich sie mir als Werkstätten der Prophetie vor, wo die Hoffnung gelebt, beständig weitererzählt und immer neu angeboten wird“.


Im Zentrum der Homilie stand das Evangelium der Seligpreisungen, das der Papst als „Neuinterpretation der Wirklichkeit“ beschrieb: „Die Seligpreisungen enthalten eine Neuinterpretation der Wirklichkeit. Sie sind der Weg und die Botschaft Jesu, des Lehrers und Erziehers. Auf den ersten Blick scheint es unmöglich, die Armen, jene, die nach Gerechtigkeit hungern und dürsten, die Verfolgten oder jene, die Frieden stiften, für selig zu erklären. Doch was in der Grammatik der Welt unvorstellbar erscheint, erscheint angesichts der Nähe des Reiches Gottes sinnvoll und einleuchtend“. Jesus, der Herr, sei, so Leo XIV., „nicht einer von vielen Lehrern“, sondern „der Lehrer schlechthin, ja der Erzieher schlechthin“. „Wir, seine Jünger, sind bei ihm in der Schule und lernen, in seinem Leben - also auf dem Weg, den er gegangen ist - einen Sinnhorizont zu entdecken, der alle Formen der Erkenntnis erleuchten kann. Mögen unsere Schulen und Universitäten immer Orte sein, an denen das Evangelium gehört und gelebt wird!“.

Mit Blick auf die Herausforderungen der Zeit warnte der Papst vor dem Pessimismus und dem Nihilismus, die die Kultur unserer Tage bedrohen: „Lassen wir uns nicht vom Pessimismus überwältigen! […] Wir müssen gemeinsam daran arbeiten, die Menschheit aus dem Dunkel des Nihilismus zu befreien, der sie umgibt und vielleicht die gefährlichste Krankheit der gegenwärtigen Kultur ist, da er die Hoffnung ‚auszulöschen‘ droht“.

Hier knüpfte Leo XIV. an das bekannte Gebet des heiligen John Henry Newman an: „Der Hinweis auf die Dunkelheit, die uns umgibt, erinnert uns an einen der bekanntesten Texte des heiligen John Henry, an den Hymnus Lead, kindly Light (Führ, freundlich Licht). In diesem wunderbaren Gebet erkennen wir, dass wir weit von zu Hause entfernt sind, dass unsere Füße wanken und dass wir den Horizont nicht klar ausmachen können. Doch nichts davon hält uns auf, denn wir haben unseren Wegweiser gefunden: ‚Führ freundlich Licht, im Ring der Dunkelheit führ du mich an!‘“. Bildung bedeute, dieses „freundliche Licht“ weiterzugeben: „Es ist Aufgabe der Bildung, dieses freundliche Licht denen weiterzugeben, die sonst in den besonders heimtückischen Schatten des Pessimismus und der Angst gefangen bleiben könnten. […] Entkräften wir die falschen Gründe für Resignation und Ohnmacht und machen wir in der Welt von heute die starken Gründe für die Hoffnung bekannt“.

Der Papst führte die Lesung aus der Offenbarung als Bild für die universale Berufung zur Heiligkeit an: „Macht mit eurem Leben etwas von jener ‚großen Schar‘ sichtbar, von der uns das Buch der Offenbarung des Johannes in der heutigen Liturgie spricht - ‚aus allen Nationen und Stämmen, Völkern und Sprachen; niemand konnte sie zählen. Sie standen vor dem Lamm‘ (Offb 7,9)“. Auch die Bildung müsse diese universale Berufung widerspiegeln: „Von der Antwort, die wir auf die Fragen nach der Würde der Schwachen und weniger Begabten geben, hängt der Wert unserer Gesellschaften ab. […] Von dieser Antwort hängt auch ab, wie sehr unsere Bildung dem Evangelium entspricht“.

Leo XIV. zitierte dann aus Newmans Meditations and Devotions: „Gott hat mich geschaffen, damit ich ihm einen bestimmten Dienst erweise; er hat mir eine Aufgabe übertragen, die er keinem anderen übertragen hat. Ich habe meinen Auftrag - den ich in diesem Leben möglicherweise nie erfahren werde, aber im nächsten Leben wird er mir offenbart werden“. Diese Worte, so der Papst, offenbaren „das Geheimnis der Würde eines jeden Menschen“ und die Aufgabe der Bildung, „diesen einzigartigen Beitrag eines jeden zu fördern und zur Geltung zu bringen“: „Das Leben wird nicht dadurch hell, dass wir reich, schön oder mächtig sind. Es wird hell, wenn einer in sich diese Wahrheit entdeckt: Ich bin von Gott gerufen, ich habe eine Berufung, ich habe eine Mission, mein Leben dient etwas, das größer ist als ich! […] Wir sind dazu aufgerufen, Menschen zu bilden, damit sie in ihrer vollen Würde wie Sterne leuchten“.

Leo XIV. schloss mit den Worten Benedikts XVI. aus dessen Predigt zur Seligsprechung Newmans im Jahr 2010: „Was Gott am meisten von einem jeden von euch wünscht, ist, dass ihr heilig werden sollt. Er liebt euch viel mehr, als ihr euch je vorstellen könnt, und er will das allerbeste für euch“. Die Heiligkeit, so Leo XIV., sei „der universale Ruf des Zweiten Vatikanischen Konzils“ und zugleich Ziel jeder christlichen Bildung: „Ich bete dafür, dass die katholische Bildung und Erziehung allen hilft, ihre persönliche Berufung zur Heiligkeit zu entdecken. Der heilige Augustinus, den der heilige John Henry Newman sehr schätzte, sagte einmal, dass wir Studienkollegen sind, die nur einen einzigen Lehrer haben, dessen Schule sich auf Erden und dessen Lehrstuhl sich im Himmel befindet (vgl. Sermo 292,1)“.

 


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Lesermeinungen

 modernchrist vor 2 Tagen 
 

Wunderbarer Satz des Heiligen Augustinus:

"dass wir Studienkollegen sind, die nur einen einzigen Lehrer haben, dessen S c h u l e sich auf Erden und dessen L e h r s t u h l sich im Himmel befindet"
Nur einer ist also Lehrer und Professor: Christus!
Wenn er das mosaische Gebot ausdrücklich wiederholt - Du sollst nicht morden - dann gilt das für immer. Wenn er sagt, geh hin und sündige nicht mehr, dann gibt es also Sünde! Wenn er sagt, dass wir beten sollen, "dein Wille geschehe wie im Himmel s o auf Erden" - so müssen wir uns bemühen, Gottes Willen, wie er im Himmel erfüllt wird, auch auf Erden zu verwirklichen! Wir können dann z.B. nicht ein Gesetz, das den Tod von 100 000 Kindern erlaubt, "einen guten Kompromiss" nennen.


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