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Südost-Türkei: Ungeklärter Kriminalfall beunruhigt Christen

28. März 2021 in Aktuelles, 1 Lesermeinung
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Priester-Eltern entführt bzw. ermordet - Türkische Menschenrechtsbehörde sieht in schleppender Aufklärung keine Diskriminierung aufgrund der Religion.


Istanbul (kath.net/ KAP)

Ein Kriminalfall und dessen Nicht-Aufklärung sorgen im Südosten der Türkei bei der verbliebenen kleinen christlichen Minderheit für Unsicherheit. Vor mehr als einem Jahr, am 11. Jänner 2020, wurde das christliche Ehepaar Simoni (65) und Houmouz (71) Diril im südostanatolischen Dorf Meer (türkisch: Kovankaya) von Unbekannten entführt. Ende März 2020 wurde die Leiche der Frau in einem Bach nahe dem Dorf gefunden. Von ihrem Ehemann Houmouz fehlt weiterhin jede Spur. Die Christen in der Region befürchten, dass dem Ehemann dasselbe Schicksal widerfahren sein könnte. Nun wurde der Nicht-Aufklärung des Falls ein weiteres Kapitel hinzugefügt, wie der Pro Oriente-Informationsdienst am Mittwoch berichtete.

Die beiden Opfer sind die Eltern des chaldäischen Priesters Remzi Diril, der in Istanbul lebt und wirkt. Er hatte sich an die türkische "Behörde für Menschenrechte und Gleichstellung der Geschlechter" (TiHEK) gewandt, mit der Bitte, sich des Falls anzunehmen. Dass es keine Fortschritte bei der Aufklärung gibt, führte der Priester auf die Gleichgültigkeit der staatlichen Institutionen gegenüber seinen Eltern zurück, da sie der christlichen Minderheit in der Region angehörten bzw. weil sich Christen oftmals mit dem latenten Vorwurf konfrontiert sähen, mit der verbotenen PKK zu sympathisieren, die in der Region mitunter operiert.


Nun hat P. Remzi einen negativen Bescheid der Behörde erhalten. Die Einrichtung, die dem türkischen Justizministerium zugeordnet ist, lehnte den Antrag ab, da der Fall ihrer Ansicht nach die Kriterien einer konfessionellen, ethnischen oder religiösen Diskriminierung nicht erfülle. Das sorgt bei P. Remzi und Menschenrechtsaktivisten, die ihn in seinem Vorhaben unterstützen, für Verwunderung.

 

Christen in Bedrängnis

Das Schicksal der Familie Diril zeigt drastisch die schwierige Situation auf, in der sich die letzten Christen in der Südost-Türkei seit Jahrzehnten befinden. Houmouz Diril und seine Frau Simoni waren vor einigen Jahren in ihren Geburtsort Meer zurückgekehrt und hatten seither dort gelebt - als einzige christliche Familie in dem früher zur Gänze christlichen Ort. "Einladungen" und "Drohungen" zum Verkauf ihres Hauses hatten die Eheleute immer abgelehnt. Das Verschwinden des chaldäischen Ehepaares hatte in den christlichen Gemeinden der Region, die hauptsächlich aus Geflüchteten aus dem Irak und Syrien bestehen, große Besorgnis ausgelöst.

In den Tagen nach der Entführung hatten türkische Spezialeinheiten, unterstützt von Hundeeinheiten und auch mithilfe von Drohnen, intensiv aber vergeblich in der tief verschneiten unzugänglichen Gegend nach dem vermissten Ehepaar gesucht. Gerüchten zufolge sollen sie von Milizionären der PKK entführt worden sein. Bestätigungen dafür gibt es bis dato nicht.

Das historisch von assyrischen und chaldäischen Christen bewohnte Dorf Meer liegt in der Provinz Sirnak und war 1994 während des Konflikts zwischen der türkischen Armee und der PKK in Brand gesteckt und gewaltsam evakuiert worden. Die Familie von Houmouz und Simoni war infolge der Gewalt aus Südostanatolien geflohen und nach Istanbul gezogen. Die Bestimmungen zum Verbot des Aufenthalts im Dorf wurden 2010 aufgehoben. 2015 wollte das ältere Ehepaar dauerhaft in sein Heimatdorf zurückkehren, obwohl viele andere christliche Familien, die aus Meer evakuiert worden waren, diesen Schritt nicht mehr wagten.

Es ist nicht das erste Verbrechen, das die Familie trifft. P. Remzi Diril erinnert immer wieder daran, dass zwei Verwandte seit 1994 verschollen sind: der damals 16-jährige Zeki Diril und sein 12-jähriger Cousin Ilyas Diril. Von den beiden fehlt seit 27 Jahren jede Spur.

 

Copyright 2021 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich (www.kathpress.at) Alle Rechte vorbehalten


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