Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Kardinal Müller zur Alten Messe: Papst Leo wird eine sehr gute Lösung finden
  2. Derzeit sind fast zwei Drittel der Katholiken in Deutschland angetan von Papst Leo XIV.
  3. Erzbischof Cordileone unterstützt Kommunionempfang auf den Knien
  4. Das Konklave ist vorbei – die deutschen Medien blieben sich treu
  5. Stell Dir vor: Es war Predigerinnentag und keiner hat was gemerkt
  6. Deutliche Kritik von Papst Leo XIV. am Synodalen Rat
  7. Die Stunde der Liebe. Unruhig ist unser Herz, bis es ruhet in dir
  8. Die 'Großzügigkeit' einer österreichischen 'Berufskatholikin' gegenüber dem neuen Papst
  9. Papst Leo XIV. bei der Weltbischofssynode 2012: Liturgie nicht in ein Spektakel verwandeln
  10. Wo der Glaube brennt. Papst Leo XIV. am Grab des Völkerapostels
  11. ‚Pille danach‘: Berliner Apotheker gibt aus Gewissengründen auf
  12. Leo XIV. - Papst bis 2050?
  13. "La Cumbia del Papa": Peruanisches Papst-Lied geht viral
  14. Rektor der päpstlichen Musikhochschule: Papst Leo ist ein großartiger Sänger
  15. Synodalität, Ökumene und Liturgie im Pontifikat von Papst Leo XIV.

Der Tod ist ein Kommunist

10. Juli 2021 in Buchtipp, 2 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Auszug aus dem neuen Buch von Giuseppe Gracia


Linz (kath.net)

Noch nie war der Hofstetter entführt worden und hätte sich nicht träumen lassen, dass es eines Tages in einer Limousine weit über seiner Einkommensklasse geschehen würde, auf dem Rücksitz neben einer schönen Frau, die nach Parfüm roch (Zitrus in der Kopfnote, Holz in der Basisnote).

 

«Wer sind Sie?»

Die Frau betrachtete ihn mit dem Schweigen ihrer grünen Augen, während sie hin- und her geschüttelt wurden, weil der Fahrer mit hoher Geschwindigkeit durch die Strassen Zürichs schoss und eine Tiefgarage ansteuerte.

 

Im Innern der Garage dann quietschende Reifen im Halbdunkel, und im Innern des Halbdunkels weiterhin das Parfüm der Unbekannten mit den grünen Augen, durchschnitten vom hereinflackernden, vorbeigleitenden Neonlicht der Tiefgarage.

«Bitte, ich bin total unwichtig!» rief Hofstetter. «Ich bin Journalist.»

 

Keine Antwort, nur ein Grunzen vom Fahrer vorne.

Man brachte Hofstetter in einen grossen, klimatisierten Raum und fesselte ihn an einen Bürostuhl.

Ein Mann mit graumelierten Haaren und randloser Brille, der im Raum gewartet hatte und sich neben die Frau mit den grünen Augen stellte, fragte ihn: «Wissen Sie, was los ist?»


 

«Was los ist? Ich bin gefesselt.»

Der Mann mit der Brille schien überrascht. Er runzelte die Stirn, während die Frau mit den grünen Augen zu Hofstetter kam.

Sie beugte sich zu ihm herab, ganz so, als wolle sie sich sein Gesicht einprägen, seine Augen, seine Stirn, seine Haare. Dann küsste sie ihn plötzlich – mit Lippen wie Rosenblätter.

 

Hofstetter begann zu zittern.

«Ich werde ihn lieben,» sagte die Frau. «Ich habe es gewusst, ich habe es von Anfang an gewusst

«Bitte,» keuchte Hofstetter, «das ist Folter.»

Der Mann mit der Brille schickte die Frau hinaus.

«Du kannst ihn nachher sehen, im Hotel,» sagte er.

 

Als die Frau weg war, erklärte der Mann: «Mein Name ist Brenner.»

«Gratuliere.»

«Ich werde Ihnen erklären, warum Sie hier sind,» erklärte Brennee. «Sie werden zuhören. Sie werden offen sein für die Möglichkeit, dass das, was Sie hören, wahr ist.»

 

Hofstetter nickte. «Ich werde offen sein wie nie.»

Brenner begann zu sprechen. Die Verschwörungstheorie, erklärte er, wonach es globale Mächte gebe, die verschiedene Pandemien sowie die Klimakrise dazu nutzten, um einen Umbau der sozialen und ökonomischen Grundlagen der Menschheit durchzuführen, sei keine Theorie, sondern eine Tatsache. Das werde dem einfachen Volk verschwiegen, denn dieses sei zu dumm und würde, wenn es die Wahrheit wüsste, nur Probleme machen, also den grossen Plan stören.

 

Dieser grosse Plan allerdings, erklärte Brenner, sei nicht das Problem, denn auf der Welt habe es immer grosse Pläne gegeben, genauer gesagt: Es habe immer Reiche und Mächtige gegeben, die versucht hätten, der Menschheit ihren Stempel aufzudrücken. Diese Mächtigen seien zum Glück aber regelmässig gestorben, und so seien auch ihre Pläne gestorben, vom Winde in alle Himmelsrichtungen der Vergänglichkeit gestreut, so Brenner in einem Anflug von Poesie. Irgendwann beende der Tod nun einmal alles, meistens mitten unter der Woche. Grosse Pläne seien also nicht das Problem, so Brenner.

 

Das wirkliche Problem bestehe in den Kollateralschäden des Grössenwahns. Während Pläne und Grössenwahn vergänglich seien, könnten die Kollateralschäden eine sehr langlebige Wirkung entfalten. Wirtschaftlicher Massenruin, Bürgerkrieg, ja die totale Auslöschung der Menschheit.

«Bisher alles klar?» wollte Brenner wissen.

«Ganz und gar nicht,» erwiderte Hofstetter.

 

«Gut», fuhr Brenner fort. «Das Problem ist, dass wir in wenigen Jahren eine verhängnisvolle Demokratie- und Freiheitskrise erleben werden, verschärft durch die Klimakrise.»

«Und das wissen Sie ganz sicher?»

«Todsicher. Verschiedene wirtschaftliche und politische Krisen führen zum Untergang der Menschheit, wie wir sie heute kennen.»

«Und das wissen Sie so genau, weil Sie – in die Zukunft sehen?»

 

«Ich bitte Sie.» Für einen Moment tanzte die Andeutung eines Schmunzelns um Brenners sachlichen, trockenen Mund. Dazu glänzte die randlose Brille. «Niemand kann in die Zukunft sehen.»

«Natürlich nicht.»

 

«Nein. Wir kommen aus der Zukunft. Aus dem Jahr 2075.»

«Ach so,» antwortete Hofstetter.

 

kath.net Buchtipp
Der Tod ist ein Kommunist - Ein Fiebertraum
Von Giuseppe Gracia
152 Seiten, Paperback
Fontis-Brunnen Basel 2021
ISBN: 9783038482178
Preis: 15,50 Euro


Bestellmöglichkeiten bei unseren Partnern:

  • Link zum kathShop
  • Buchhandlung Christlicher Medienversand Christoph Hurnaus, Linz, für Bestellungen aus Österreich und Deutschland: buch@kath.net
  • Buchhandlung Provini Berther GmbH, Chur, für Bestellungen aus der Schweiz/Liechtenstein: buch-schweiz@kath.net

Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Buch

  1. Pater Adam
  2. Vatikan-Buchhandlung "Benedikt XVI." in Rom schließt
  3. Taufe: die schönsten Buchgeschenke
  4. Gott und die Welt
  5. Braut Christi
  6. „Träumer, Kämpfer, Gentleman“
  7. Gott macht unruhig

Kommunismus

  1. China: Wie es der regimetreuen und der Untergrund-Kirche zwei Jahre nach dem Abkommen ergeht
  2. Stalin wollte Beziehungen mit dem Heiligen Stuhl aufnehmen
  3. Mit Marxscher Blindheit geschlagen
  4. Münchner Erzbischof würdigt den Theoretiker des Kommunismus
  5. Prag: Kardinal sieht Überstellung Berans als Demokratie-Mahnung
  6. Das Seufzen der 90 Millionen Toten
  7. „Christenverfolgung von Kaliningrad bis zum Pazifik“







Top-15

meist-gelesen

  1. Große Baltikum-Reise mit kath.net - Mit Erzbischof Gänswein!
  2. Deutliche Kritik von Papst Leo XIV. am Synodalen Rat
  3. Die Stunde der Liebe. Unruhig ist unser Herz, bis es ruhet in dir
  4. Das Konklave ist vorbei – die deutschen Medien blieben sich treu
  5. Kardinal Müller zur Alten Messe: Papst Leo wird eine sehr gute Lösung finden
  6. Erzbischof Cordileone unterstützt Kommunionempfang auf den Knien
  7. Papst wählt jungen Priester aus Peru als Privatsekretär
  8. Stell Dir vor: Es war Predigerinnentag und keiner hat was gemerkt
  9. Papst Leo XIV. bei der Weltbischofssynode 2012: Liturgie nicht in ein Spektakel verwandeln
  10. Die 'Großzügigkeit' einer österreichischen 'Berufskatholikin' gegenüber dem neuen Papst
  11. Kardinal Reina wird neuer Großkanzler des Instituts ‚Johannes Paul II.‘ für Ehe und Familie
  12. Wahrheit, Gerechtigkeit und Frieden: die Grundpfeiler des kirchlichen und diplomatischen Wirkens
  13. Bei den Glückwünschen kommt es zur bewegenden Umarmung zwischen Papst Leo und dessen ältestem Bruder
  14. "Leo XIV. ist in Top-Form"
  15. Wo der Glaube brennt. Papst Leo XIV. am Grab des Völkerapostels

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz