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„Bete im Stau, anstatt mit der Faust auf das Armaturenbrett zu schlagen!“

4. Jänner 2025 in Familie, 11 Lesermeinungen
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Nimm dir Zeit fürs Gebet, vergib einem Feind, kümmere dich um einen Menschen in Not: Drei geistliche Neujahrsvorsätze empfiehlt der US-Bischof Robert Barron. Von Petra Knapp.


Washington, D. C. (kath.net) Glaube ist ganz konkret: Davon ist der Bischof der US-Diözese Winona-Rochester, Robert Barron, überzeugt. In einem You-Tube-Video gab er zum Jahresbeginn 2025 drei Tipps für geistliche Neujahrsvorsätze.

Vorsatz Nummer 1 : Gebet. Thomas Merton gab einmal auf die Frage, welche die wichtigste Sache für das persönliche Gebetsleben sei, die simple Antwort: „Nimm dir Zeit dafür!“ Viele Menschen nehmen sich nicht richtig Zeit, sondern beten schnell morgens oder abends und leben dann ihren Alltag, weiß Barron.

Sein Tipp: „Nimm dir Zeit! In der Früh, am Abend, wann auch immer es gut für dich passt. Aber du kannst dafür Zeit finden, denn du findest für fast alles in deinem Leben Zeit. Finde Zeit, um deinen Geist und dein Herz zu Gott zu erheben – das ist Gebet!“

Wie kann das konkret ausschauen? Er empfehle ganz einfache Gebete, etwa den Rosenkranz. „Es ist langsam, es ist meditativ, es ist betrachtend, es braucht ein wenig Zeit, und sogar wenn du sehr schnell betest, brauchst du Zeit dafür.“ Sehr gut ist auch das Jesus-Gebet, sagt Barron.  Es lautet: „Jesus Christus, Sohn Gottes, erbarme mich meiner“.


„Wenn du im Auto sitzt und im Stau stehst, bete das Jesus-Gebet, anstatt mit der Faust auf das Armaturenbrett zu schlagen“, empfiehlt Barron. „Ich denke, das wichtigste Gebet im katholischen Glauben ist die Heilige Messe. Wenn du bis jetzt nicht die Messe besucht hast – fang an damit! Mach das zu deinem Vorsatz! Wenn du gelegentlich nicht zur Messe gegangen bist – ändere das!“, sagt Barron.

Es wäre, als würde man sagen „Also ich weiß nicht, warum ich so viel an Gewicht zugelegt habe, ich trainiere doch zweimal im Monat. Aber das ist nicht genug! Du musst dran bleiben…“ – „Den Glauben praktizieren sei, als übe man ein Instrument oder Sport. Wenn man nicht dranbleibe, verliere man die Fähigkeiten dafür.

Vorsatz Nummer 2: Vergib einem Feind. „Das klingt vielleicht etwas melodramatisch, aber ich nehme hier die Sprache Jesu“, erklärt Barron. „Jeder, der mich in diesem Moment hört, hat einen Feind, jemanden, der dich nervt oder mit dem du einen Streit hast, jemand, der nicht länger dein Freund ist, jemand, der dich ärgert. Vielleicht haben wir mehr als einen Feind, aber suche dir in diesem Jahr einen davon heraus und vergib diesem bewusst.“

Vergebung sei nicht eine rein innerliche Sache, sondern bedeute im Neuen Testament: Zu demjenigen hingehen, von dem du dich entfremdet hast, selbst wenn diese Person sich von dir entfernt hat. Üblicherweise verhalten wir uns nämlich genau umgekehrt: Wenn einer weggeht, dann geht der andere noch weiter weg, und wir isolieren uns immer mehr.

„Nein, wenn diese Person weggeht, dann geh ihr nach!“, appelliert Barron. „Suche Versöhnung, mach das mit einem Telefonanruf, mit einer kurzen Nachricht, einem Besuch. Ergreife konkrete physische Maßnahmen, um dich mit einem Feind zu versöhnen.“ Unversöhntheit sei ein großer Störfaktor im geistlichen Leben.

Vorsatz Nummer 3: Tröste die Betrübten! Barron zitierte Dorothy Day, die sagte: Alles, was ein gläubiger Katholik täglich mache, müsse sich auf die leiblichen und geistlichen Werke der Barmherzigkeit beziehen. „Jeder, der mich jetzt hört, kennt irgendeinen Menschen, der betrübt ist“, ist Barron überzeugt. Diese Menschen könnten krank sein oder auch einsam, voller Furcht, gelangweilt, und sie bräuchten Hilfe, Trost oder einfach einen Besuch.

„Mach es!“, appelliert der Bischof. „Finde jemanden und nimm dir vor, eines dieser Werke der Barmherzigkeit zu verrichten.“ Mutter Teresa habe stets betont, die größte Not des Menschen sei die geistliche Armut, wenn sie sich einsam, alleine gelassen, ungeliebt fühlen. „Und diese Leute gibt es nicht nur in Kalkutta, sondern in Chicago oder New York und Washington und überall, wo du hinschaust.“


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