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Im Garten des Ostermorgens: Der Auftrag des Menschen

vor 14 Stunden in Aktuelles, 2 Lesermeinungen
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Leo XIV.: Die Begegnung mit dem Auferstandenen als Ursprung des menschlichen Auftrags. Der Garten am Grab: Ausgangspunkt erneuerter Verantwortung. Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) „Als sie das gesagt hatte, wandte sie sich um und sah Jesus dastehen, wusste aber nicht, dass es Jesus war. Jesus sagte zu ihr: Frau, warum weinst du? Wen suchst du? Sie meinte, es sei der Gärtner, und sagte zu ihm: Herr, wenn du ihn weggebracht hast, sag mir, wohin du ihn gelegt hast! Dann will ich ihn holen. Jesus sagte zu ihr: Maria! Da wandte sie sich um und sagte auf Hebräisch zu ihm: Rabbuni!, das heißt: Meister“ (Joh 20,14-16).

Papst Leo XIV. stellte seine Katechese bei der Generalaudienz am Mittwoch in Fortsetzung der Katechesenreihe zum Heiligen Jahr unter das Thema des „Gartens“ als Ort des Übergangs und verband dies mit der Art der österlichen Begegnung, wie sie im im Evangelium nach Johannes berichtet wird. Er sprach über das Verhältnis zwischen der Auferstehung Christi und den Herausforderungen der Gegenwart im Rahmen der österlichen Spiritualität und ganzheitlichen Ökologie.

Zu Beginn erinnerte der Papst an das Thema des Heiligen Jahres: „Wir denken in diesem Jubiläumsjahr, das der Hoffnung gewidmet ist, über das Verhältnis zwischen der Auferstehung Christi und den Herausforderungen der heutigen Welt nach, also unseren Herausforderungen. Mitunter möchte auch an uns Jesus, der Lebendige, die Frage richten: ‚Warum weinst du? Wen suchst du?’“. Leo XIV. erläuterte, dass der Mensch Herausforderungen nicht allein begegnen könne, denn: „Herausforderungen können nicht allein bewältigt werden, und Tränen sind eine Gabe des Lebens, wenn sie unsere Augen reinigen und unseren Blick freigeben“.

Der Papst verwies auf die Darstellung des Johannesevangeliums, die hervorhebt, dass Maria von Magdala den Auferstandenen zunächst nicht erkannte: „Der Evangelist Johannes lenkt unsere Aufmerksamkeit auf ein Detail, das wir in den anderen Evangelien nicht finden: Während sie am leeren Grab weinte, erkannte Maria den auferstandenen Jesus nicht sofort, sondern hielt ihn für den Gärtner“. Der Bericht von der Grablegung habe deutlich gemacht, dass das Grab in einem Garten lag: „Sie nahmen den Leichnam Jesu und umwickelten ihn mit Leinenbinden, zusammen mit den wohlriechenden Salben, wie es beim jüdischen Begräbnis Sitte ist. An dem Ort, wo man ihn gekreuzigt hatte, war ein Garten, und in dem Garten war ein neues Grab, in dem noch niemand bestattet worden war. Wegen des Rüsttages der Juden und weil das Grab in der Nähe lag, setzten sie Jesus dort bei“ (Joh 19,40–41).


Für den Papst endet an diesem Ort die Auseinandersetzung zwischen Licht und Finsternis, die mit Verrat, Festnahme, Verlassenheit, Verurteilung, Erniedrigung und Tötung begonnen hatte: „So endet im Frieden des Sabbats und in der Gestalt eines Gartens der Kampf zwischen Finsternis und Licht, der mit dem Verrat, der Festnahme, der Verlassenheit, der Verurteilung, der Erniedrigung und der Tötung des Sohnes ausgebrochen war, der die Seinen, die in der Welt waren, liebte und sie bis zur Vollendung liebte (vgl. Joh 13,1)“.

Leo XIV. stellte den ursprünglichen Auftrag des Menschen in den Mittelpunkt: „Den Garten zu bearbeiten und zu hüten ist der ursprüngliche Auftrag, den Jesus zur Vollendung geführt hat“ (vgl. Gen 2,15). Auch sein letztes Wort am Kreuz wird in diesen Zusammenhang gestellt: „Sein letztes Wort am Kreuz - ‚Es ist vollbracht‘’ - lädt jeden ein, denselben Auftrag wiederzufinden, den eigenen Auftrag“ (vgl. Joh 19,30).

Vor diesem Hintergrund erläuterte der Papst, dass Maria von Magdala nicht fehlging, als sie Jesus für den Gärtner hielt: „Maria Magdalena lag also nicht ganz falsch, als sie glaubte, den Wächter des Gartens zu treffen! Sie musste tatsächlich ihren Namen erneut hören und ihre Aufgabe vom neuen Menschen verstehen, der in einem anderen Text des Johannes sagt: „Siehe, ich mache alles neu“ (Offb 21,5). Die Katechese führte weiter zum Gedanken einer Haltung des Schutzes und der Verantwortung gegenüber der Schöpfung. Der Papst erklärte, dass der Mensch, wenn er den Garten nicht hütet, ihn zerstört: „Wenn der Mensch nicht Hüter des Gartens ist, wird er zu seinem Zerstörer“. Deshalb sprechen wir von einer ökologischen Umkehr, die Christen nicht von der Kehrtwende trennen könnten, die ihnen die Nachfolge Jesu abverlange: „Ein Zeichen dafür ist die Umkehr Marias an jenem Ostermorgen: Nur von Bekehrung zu Bekehrung gelangen wir aus diesem Tal der Tränen zum neuen Jerusalem. Dieser Übergang, der im Herzen beginnt und spirituell ist, verändert die Geschichte, verpflichtet uns öffentlich, aktiviert Solidarität, die von nun an Menschen und Geschöpfe vor den Begierden der Wölfe schützt, im Namen und in der Kraft des ‚Lamm-Hirten‘. So können die Söhne und Töchter der Kirche heute Millionen von jungen Menschen und anderen Männern und Frauen guten Willens begegnen, die den Schrei der Armen und der Erde gehört haben und sich davon im Herzen berühren ließen. Es gibt auch viele Menschen, die sich durch eine direktere Beziehung zur Schöpfung eine neue Harmonie wünschen, die sie über viele Zerrissenheiten hinwegführt. Andererseits: ‚Die Himmel erzählen die Herrlichkeit Gottes und das Firmament kündet das Werk seiner Hände. Ein Tag sagt es dem andern, eine Nacht tut es der andern kund, ohne Rede und ohne Worte, ungehört bleibt ihre Stimme. Doch ihre Botschaft geht in die ganze Welt hinaus, / ihre Kunde bis zu den Enden der Erde’“ (Ps 19,2-5). Christliche Hoffnung entsteht, indem der Mensch im Garten verweilt, in dem der Gekreuzigte wie ein Samen niedergelegt wurde, um aufzuerstehen und Frucht zu bringen.

Der Papst betonte, dass das Paradies nicht verloren sei: „Das Paradies ist nicht verloren, sondern wiedergefunden. Der Tod und die Auferstehung Jesu sind Grundlage einer Spiritualität der ganzheitlichen Ökologie, außerhalb derer die Worte des Glaubens keinen Bezug zur Wirklichkeit finden und die Worte der Wissenschaften nicht ins Herz gelangen“.

Leo XIV. verwies auf die Notwendigkeit einer umfassenden Sichtweise und zitierte in diesem Zusammenhang die Enzyklika „Laudato si’“ seines Vorgängers Franziskus: „Die ökologische Kultur kann nicht reduziert werden auf eine Serie von dringenden Teilantworten auf die Probleme, die bezüglich der Umweltschäden, der Erschöpfung der natürlichen Ressourcen und der Verschmutzung auftreten. Es müsste einen anderen Blick geben, ein Denken, eine Politik, ein Erziehungsprogramm, einen Lebensstil und eine Spiritualität, die einen Widerstand gegen den Vormarsch des technokratischen Paradigmas bilden“ ( Laudato si’, 111).

Die Katechese schloss mit dem Hinweis auf die „ökologische Umkehr“, die mit der christlichen Umkehr verbunden ist. Der Papst sagte „Wir sprechen deshalb von einer ökologischen Umkehr, die die Christen nicht von jener Umkehr trennen können, die die Nachfolge Jesu verlangt“.

Zum Abschluss bat der Papst: „Möge der Heilige Geist uns die Fähigkeit geben, auf die Stimme derer zu hören, die keine Stimme haben. Dann werden wir sehen, was unsere Augen noch nicht sehen können: diesen Garten oder dieses Paradies, dem wir nur begegnen können, wenn wir jeden einzelnen willkommen heißen und unsere jeweilige Aufgabe erfüllen“.

Die Worte des Papstes eröffnen einen Zugang zum österlichen Garten als dem Ort, an dem der Mensch seinen Auftrag erkennt. Aus der Begegnung mit dem Auferstandenen erwächst für jeden Mensch ein Auftrag, der mit der Bewahrung des Lebens, der Verantwortung für die Mitwelt und der inneren Umkehr verbunden ist. Der Garten am Grab wird zu einem Bild für den Raum, in dem der Mensch seinen Namen hört, seinen Weg erkennt und seinen Platz innerhalb der Schöpfung einnimmt.

Die Pilger und Besucher aus dem deutschen Sprachraum begrüßte der Heilige Vater mit den folgenden Worten:

Liebe Pilger deutscher Sprache, am kommenden Sonntag feiern wir das Christkönigsfest. Erneuern wir unsere Treue zu ihm, um seine Wahrheit zu bekunden, die Liebe ist. Er möge herrschen in unserem Herzen, in unserem Leben und in der ganzen Welt.

Foto (c) Vatican Media

 


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Lesermeinungen

 Daniel68 vor 12 Stunden 
 

Kirche und missionieren

Für mich hatte das in Schulzeiten einen bitteren Geschmack. Viel wurde uns berichtet über die Missionierung durch die „Weissen Missionare“. Hier im kirchlichen Altersstift leben zwei betagte Ordenschwestern die lange in der Mission gewirkt haben. Sie haben immer wieder berichtet, dass heute Hilfe, medizinisch und schulisch das Hauptaugenmerk sei, während zu Beginn ihrer Missionsarbeit die unbedingte und absolut notwendige Bekehrung zum Katholizismus die Kernaufgabe gewesen sei. Durch den Schulunterricht kommen die Kinder zum Christentum und über die Kinder erreicht man die Eltern.


1
 
 Zeitzeuge vor 14 Stunden 
 

Christus möge herrschen, aber auch in Afrika, durch richtige Missionierung,

auch in Ghana!

Vgl. dazu den Link!

www.catholicculture.org/news/headlines/index.cfm?storyid=67572


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